AdWords Smart Goals / Intelligente Zielvorhaben

Advertising Geschrieben von Matthias Ladwig

Im Dezember letzten Jahres veröffentlichte Google ein neues Feature mit dem Namen Smart Goals (intelligente Zielvorhaben). Es kann gleich gesagt werden, dass dieses Feature für all jene Kunden, die bereits eine Form von Conversion-Tracking nutzen, nicht interessant ist. Vielmehr sollen damit die Kunden unterstützt werden, die – aus welchen Gründen auch immer – kein Conversion-Tracking haben oder implementieren wollen.

Matthias Ladwig

Specialist SEA

AdWords Smart Goals / Intelligente Zielvorhaben

Für einige Kunden zum Beispiel gibt es keine konkreten Ziele, die mit den Werbemaßnahmen verfolgt werden, für andere wiederum ist der Aufwand zu groß oder das technische Verständnis nicht ausreichend. Da für die Smart Goals aber Google Analytics notwendig ist, kann man diesen Aspekt eher weniger nachvollziehen. Analytics erfordert schließlich auch einen gewissen Aufwand und ein minimales technisches Verständnis.
Google selbst gibt übrigens explizit den Hinweis, dass Kunden Ihre Werbemaßnahmen „am besten optimieren, wenn Sie die Conversions erfassen“.  Für alle anderen Kunden jedoch gibt es nun ein einfach zu implementierendes Feature, welches zwar nicht direkt Conversions misst, aber die Besuche identifiziert, die die meisten positiven Signale gegeben haben.

AdWords Smart Goals / Intelligente Zielvorhaben Goldbach Interactive

Für diese Signale spielen zum Beispiel die Sitzungsdauer und die Seiten pro Sitzung eine Rolle. Basierend auf dem Verhalten der Nutzer auf der Webseite weist Google jedem Nutzer einen Score zu. Google geht sogar noch einen Schritt weiter und nutzt Daten zum Standort, Gerät und Browser des Nutzers, vergleicht diese Daten mit der Google Datenbank (also dem Verhalten der Nutzer auf anderen Webseiten) um anhand eines komplexen Algorithmus den Score eines Nutzers zu bestimmen.

Das Ganze funktioniert natürlich anonym und auch nur dann, wenn der Webseitenbetreiber der anonymen Nutzung seiner Conversion-Daten zugestimmt hat. Die Top 5% der Besucher werden dann quasi zur Conversion definiert, welche wiederum in AdWords importiert werden können. Jene 5% beziehen sich dabei aber nicht nur auf den mit AdWords generierten Traffic, sondern auf den gesamten Traffic der Webseite. Das ermöglicht dem AdWords Kontobetreuer eine Optimierung auf diese wertvollen Besucher. Sollten zum Beispiel bestimmte Keywords zwar viele Klicks, aber wenige „wertvolle Nutzer“ generieren, dann kann man die CPC’s dieser Keywords reduzieren oder die Keywords ganz pausieren. Dass diese Methode deutlich ungenauer als klassisches Conversion-Tracking sollte natürlich jedem klar sein.

Es gibt allerdings ein paar Einschränkungen. Zum Beispiel kann man pro Datenansicht in Analytics nur ein Ziel, also eine Conversion definieren. Das Ziel, also die Conversion, ist außerdem nicht manipulierbar, man muss also die Definition des Ziels Google überlassen und hat keine Möglichkeit, selbst einzugreifen.

Dennoch können die Smart Goals für einige Werbetreibende interessant sein. Conversion Tracking ist nicht ganz so leicht einzubauen, wie Google es darstellt. Oftmals gibt es Fehler oder sonstige Herausforderungen, und wenn Conversions falsch gezählt werden, ist das manchmal schlimmer, als wenn sie gar nicht gezählt werden. Insofern bietet sich hier eine relativ leicht zu implementierende Möglichkeit, zumindest die Qualität das Traffics besser optimieren zu können.
Das Einrichten ist denkbar einfach. In der Analytics-Verwaltung muss man nur zur gewünschten Datenansicht gehen, und dort unter „Zielvorgaben“ eine neue Zielvorgabe starten, und dann die Option „Intelligentes Zielvorhaben“ auswählen. In AdWords kann man dann nach ca. 30 Minuten unter Tools → Conversions im Reiter Analytics (linke Spalte) das Smart Goal aktivieren.

Welcher Werbetreibende kann Smart Goals nutzen?

Voraussetzung ist, dass im vergangenen Monat mindestens 1000 AdWords-Klicks generiert wurden. Auf der anderen Seite darf die Webseite aber nicht mehr als 1 Million Besucher gehabt habe. Zu große Webseiten sind also von diesem Feature ausgeschlossen. Darüber hinaus muss die Weitergabe von Daten an Google-Produkte aktiviert werden und natürlich die Analytics-Verknüpfung mit AdWords durchgeführt werden.
Die Smart Goals sind im Moment noch nicht überall verfügbar, befinden sich also aktuell im sogenannten „Rollout“

Wer sollte Smart Goals nutzen?

Das Feature ist wirklich nur für diejenigen Kunden sinnvoll, die mit möglichst wenig Aufwand ein absolutes Minimum an Optimierung über AdWords herstellen wollen. Anders ausgedrückt, die Smart Goals sind wirklich nur für Anfänger geeignet, die den Umgang mit wirklichen Tracking Tags noch scheuen. Mit ein wenig mehr Aufwand kann man allerdings wirkliches Conversion Tracking einrichten und damit wesentlich besser optimieren.