9 Gründe, warum Snapchat auf unserer Social Media Watchlist 2016 steht

Advertising Geschrieben von Claudia Dörr

Bereits Ende 2015 „geisterten“ immer mehr Artikel zu Snapchat und dessen Einsatzmöglichkeiten als Kommunikationskanal durchs Netz. Der Instant Messenger – ein herkömmliches soziales Netzwerk ist Snapchat ja nicht – zeigt Potenzial, im Marketingmix von Unternehmen einen strategischen Platz einzunehmen.

Nachfolgend finden Sie 9 Gründe, warum auch wir davon überzeugt sind.

Claudia Dörr

Senior Consultant Social Media

9 Gründe, warum Snapchat auf unserer Social Media Watchlist 2016 steht

#1 Popularität

Während Facebook, Twitter und Instagram bereits bei vielen Unternehmen zum festen Kommunikationsinstrumentarium dazugehören, ist Snapchat noch eine Randerscheinung, mit der viele Unternehmen (noch) kein professionelles Marketing betreiben. Gerade einmal 1-2% der Unternehmen1, die in Sozialen Netzwerken aktiv sind, nutzt Snapchat. Dem gegenüber stehen weltweit 200 Mio. aktive Nutzer pro Monat und 400 Mio. Snaps pro Tag2. Wer also zu einem Early Adopter wird, hat die Chance, besonders viel Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe zu erregen – die Konkurrenz schläft noch.

 

#2 Draht zur jungen Zielgruppe

Snapchat spricht vor allem die junge Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen3 an und ist nur mobil verfügbar. Damit reagiert Snapchat auf den Trend, dass ein Grossteil der Internetnutzung auf mobilen Geräten stattfindet – so surfen etwa 80% der Schweizer mobil4. Darüber hinaus haben die Entwickler von Snapchat einen unkonventionellen Weg eingeschlagen: Die versendeten Inhalte sind zeitlich nur begrenzt verfügbar und verschwinden dann wieder – ein Abbild der Schnelllebigkeit digitaler Inhalte in der heutigen Zeit. Snapchat bietet somit eine spannende Möglichkeit, mit einer jungen Zielgruppe in Kontakt zu treten – und das nicht nur in den USA. Laut Media Use Index 2015 5 sind bereits 59 Prozent der 14- bis 19-Jährigen in der Schweiz auf Snapchat aktiv – Tendenz steigend.

 

#3 Exklusivitätsfaktor

Während andere Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram Bilder sammeln und als Erinnerungen abrufbar machen, ist Snapchat gerade durch das Gegenteil interessant: Das Einzigartige der App ist, dass sich die Bilder und Videos nach maximal 10 Sekunden (einfache „Snaps“) bzw. 24 Stunden („Stories“) selbst zerstören. Dadurch erhalten die Inhalte eine besondere Exklusivität und erhöhen die Aktivität der Nutzer – denn später sind die Inhalte weg! Will der Nutzer also nichts verpassen, muss er täglich in die App schauen. Dies kann noch verstärkt werden, indem Unternehmen Inhalte wie Teaser zu neuen Produkten oder Rabattaktionen nur auf Snapchat veröffentlichen6.

 

#4 Kreatives Storytelling

Storytelling und Content Marketing bleiben auch 2016 eine Herausforderung, denn mit guten Geschichten User zu fesseln, gehört weiterhin zur Königsdisziplin. Durch „Snap Stories“ ist es für Unternehmen möglich, Snapchat zum Storytelling einzusetzen: Durch den Zusammenschnitt von Bildern und Videos können künstlerische, lustige und spannende Geschichten erzählt werden, die nicht nur an Freunde gesendet, sondern als „One-To-Many“ an die Follower kommuniziert werden können. Weiterer Clou: Die Stories sind im Gegensatz zu einfachen Snaps 24 Stunden verfügbar und können mehrmals abgespielt werden. Besonders spannend ist diese Funktion für Realtime Marketing, wie zum Beispiel Audi7 während des Super Bowl eindrucksvoll bewiesen hat, oder für Städte und Event Marketing8, da „Snapchatter“, die zu einem spezifischen Thema/Ort Inhalte teilen, aktiv zur Story beitragen können.

 

#5 Volle Aufmerksamkeit

Heutzutage strömt auf Social-Media-Nutzer eine ganze Masse an Eindrücken in Form von gesponserten und nicht-gesponserten Posts ein. Snapchat bietet im Gegensatz dazu die Möglichkeit, die volle Aufmerksamkeit der Nutzer – zumindest für die Dauer des Snaps – zu erlangen: Öffnet der User eine Nachricht, öffnet sich diese sofort im Vollbildmodus. Geteilte Inhalte landen direkt per Push-Nachricht beim Empfänger. Der grosse Unterschied ist damit, dass die Nachrichten nicht zufällig, sondern bewusst konsumiert werden, wodurch die Konzentration besonders hoch ist. Die Herausforderung: Die User müssen einen guten Grund haben, aktiv Inhalte abzurufen. Sprich: Wie jeder andere Social-Media-Content sollten sie den Usern einen Mehrwert bieten. Zudem müssen einfache Snaps eine so starke Aussage haben, dass sie auch ohne Wiederholung im Gedächtnis bleiben.

 

#6 Authentizität

Snapchat ermöglicht Unternehmen einen emotionalen und direkten Kontakt mit der Zielgruppe. Die Möglichkeit, Nachrichten mit Emojis und personalisierten Notizen, Verzierungen und Filtern zu versehen, lassen die Inhalte authentisch und persönlich erscheinen. Darüber hinaus steht im Gegensatz zu Instagram, wo die Ästhetik einen grossen Stellenwert einnimmt, bei den Usern auf Snapchat der Unterhaltungswert ganz oben. Reine Werbung funktioniert hier nicht, sondern Humor ist durchaus gefragt, so wie ihn das LA Art Museums9 mit seinen Snaps beweist. Einsatzmöglichkeiten wie der Blick hinter Kulissen des Unternehmens zahlen ebenfalls auf die Faktoren Authentizität und Vertrauen ein.

 

#7 Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Die Funktionsweise, dass einmal geöffnete Inhalte nur für wenige Sekunden sichtbar sind, lässt sich in kreativer und spielerischer Art für Aktionen, Events und Gewinnspiele nutzen, etwa in Form von  Produkt-Teasern, Behind-the-Scenes-Aktionen und Aufrufen an die Follower, einen Snap von einem bestimmten Produkt einzusenden und sich damit einen Gutschein zu sichern10. Zudem kann die App zur digitalen Schnitzeljagd genutzt werden und die User dank Gamification-Charakteristika zum Mitmachen aktivieren. Auf diese Weise lassen sich klassische Ziele wie Markenbekanntheit, Kundenbindung, aber auch Reichweite und Conversions durch die Nutzung von Snapchat erreichen – und verbreiten sich bei besonders kreativen Ansätzen auch auf anderen Sozialen Netzwerken, wenn User die Aktion teilen.

 

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#8 Reichweite

Auch wenn User nur dann angesprochen werden können, wenn sie der Marke bzw. dem Unternehmen aktiv folgen, gibt es Möglichkeiten, um Nutzer auf das eigene Snapchat Profil aufmerksam zu machen. Cross-Promotion-Massnahmen bieten sich besonders bei Unternehmen an, die auf anderen Sozialen Netzwerken bereits eine solide Fanbasis aufgebaut haben. Über das Veröffentlichen von exklusiven Aktionen in Verbindung mit dem Snapchat-Namen oder einem „Snap Code“ (dieser muss nur gescannt werden und leitet direkt zum Profil), können Fans auf den neuen Kanal geführt werden. Zudem bieten sich Influencer-Kooperationen an, um die Snapchat-Fanbasis auf- und auszubauen.

 

#9 Potenzial für Werbemassnahmen

Inzwischen lässt Snapchat auch Deep-Links12 zu, welche die Nutzer aus anderen sozialen Medien mit einem Klick direkt zu Snapchat-Inhalten führen. Dies hat den Vorteil, dass User direkt zu spezifischen Snaps gebracht werden können. Zusätzliche, bezahlte Funktionen wie „Discover“ (ein prominenter Bereich in der Snapchat-App, in dem Stories von ausgewählten Marken entdeckt werden können) oder „Sponsored-Geofilter“ bieten Möglichkeiten zur Reichweitenerhöhung. Diese offiziellen Werbemassnahmen sind aktuell noch nicht in der Schweiz verfügbar. Sollte Snapchat weiterhin so rasant wachsen und an Relevanz gewinnen, ist jedoch davon auszugehen, dass diese Funktionen in den kommenden Monaten auch hierzulande lanciert werden.

 

Fazit

Snapchat steht im Bereich Social-Media-Marketing definitiv weit oben auf unserer Watchlist 2016. Die App bietet grosses Potenzial, traditionelle Ziele wie Markenbekanntheit, Kundenbindung, aber auch Reichweite und Conversions auf kreative Weise zu erreichen. Erneut stehen Werbetreibende aber auch vor der Herausforderung, mit authentischen, menschlichen Geschichten mit den Nutzern auf Augenhöhe zu kommunizieren.

 

 

Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie sich Snapchat in diesem Jahr weiterentwickeln und welche Auswirkungen die App auch auf den Schweizer Markt haben wird. Der Kanal bietet ein spannendes Experimentierfeld.

Sollten Sie Interesse haben mit uns zusammen das für Sie vorhandene Potenzial auszuloten, wenden Sie sich gerne an unser Social Media Team.

In diesem Sinne: Auf die Plätze, fertig, snap!

Was denken Sie zum Thema Snapchat als Social Media Marketing Tool? Wir freuen uns auf Ihre Gedanken und Ideen über Twitter an @dreifive_DACH.

 

Quellen:

1. mashable.com/2014/05/21/facebook-not-effective-marketing
2. www.adweek.com/digital/snapchat-is-the-fastest-growing-social-network-infographic/
3. www.snapchat.com/l/de-de/ads
4. www.yr-group.ch/studien/mobile-internetnutzung-80-der-schweizer-surfen-mobil
5. www.media-use-index.ch/
6. blogs.oracle.com/marketingcloud/brands-mastering-10-second-snapchat
7. www.hugeinc.com/case-study/super-bowl-snapchat
8. www.socialmediaexaminer.com/5-ways-to-use-snapchat-for-business/
9. www.businessinsider.com/lacmas-hilarious-art-history-snapchats-2015-7?IR=T
10. www.jeffbullas.com/integrating-snapchat-marketing-strategy/
11. www.grubhub.com/
12. www.internetworld.de/social-media/snapchat/snapchat-erlaubt-deep-links-1060759.html