Alexa, hör jetzt mal weg! – Digitale Assistenten in der Praxis.

Advertising Geschrieben von Henrik Hefelmann

Henrik Hefelmann

Specialist SEO/Digital Analytics

Alexa, hör jetzt mal weg! – Digitale Assistenten in der Praxis.

Als meine Kinder das erste Mal Alexa Fragen stellen durften, funkelten ihre Augen und sie waren nicht mehr zu bremsen:

“Alexa, wo wohnst du?”
“Alexa, wie alt bist du?”
“Alexa, erzähl mir eine Geschichte!”
“Alexa, erzähl mir einen Witz!”
“Alexa, erzähl mir noch einen Witz!”

Es dauerte allerdings nicht mal eine Woche, bis sie sich mit Sprachbefehlen wie:
“Alexa, spiel Musik von Helene Fischer” und “Alexa, Lautstärke 10” begnügten.

Alexa in der Praxis

Ich selbst verwende meinen Echo Lautsprecher immer noch fast täglich. Doch bei der Bedienung bin ich längst genauso wortkarg geworden, wie meine Kinder. Und, ach ja die Bestellfunktion… die lässt sich ja zum Glück deaktivieren! Ein unverzichtbares und viel verwendetes Feature für alle Eltern von frechen Kindern. Daher sollten man als Händler daher nicht überrascht sein, wenn die Bestellungen über Alexa hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Optimierung für den digitale Assistenten

Will man als Onlinehändler aber dennoch in digitalen Assistenten auffindbar sein, gibt es einiges zu beachten:

  • Wie gut lässt sich eine Marke oder ein Produktname aussprechen?
  • Ist der Produktname für digitale Assistenten noch verständlich, wenn mit Dialekt gesprochen wird?
  • Wie wird nach dem Produkt gefragt? (Das Tool https://answerthepublic.com/ kann hier helfen.)
  • Es ist eine gute Idee einen FAQ Bereich für wichtige Produkte einzurichten. Darin lassen sich Fragen, die über Assistenten gestellt werden beantworten.
  • Die Antwort für die Assistenten sollte nicht länger als 60 Wörter sein.
  • Alexa, Siri und Cortana suchen ganz oder teilweise mit Bing. Diese Suchmaschine sollte man also nicht vernachlässigen.
  • Rezensionen in Yelp, den Gelben Seiten, 11880, etc. sind wichtig! Und es ist besser in vielen unterschiedlichen Diensten Rezensionen zu haben, statt nur in einem. Man kann ja nicht wissen wo welcher digitale Assistent morgen welche Quelle nutzen wird.
  • Verwenden Sie JSON-LD und und Schema-Auszeichnungen „same as“ und „speakable“, auch wenn sie noch Beta sind.
  • Bei digitalen Assistenten gibt es keine TOP 10. Es gibt Position 1 und manchmal noch Position 2. Es ergibt also mehr Sinn, viele relevante Suchanfragen für Produkte abzudecken anstatt sich auf eine Suchanfrage festzulegen bei der die Konkurrenz zu groß ist.

Wie es weitergehen könnte

Denkbar ist, dass digitale Assistenten in Zukunft nicht immer nur reagieren, sondern auch selbst Vorschläge machen. Google geht bereits stark in diese Richtung: Google Fotos macht ungefragt Panorama-Bilder und Collagen und der Google Assistant sagt ebenfalls ohne Aufforderung wie lange der Heimweg dauern wird.

Für mich sind digitale Assistenten momentan eher so etwas wie recht intelligente W-Lan-Radios. Allerdings wissen sie erheblich mehr über ihre Nutzer als die Radiostationen, die sie abspielen. Es würde mich nicht wundern, wenn dieses Wissen bald genutzt wird um die Werbung, die durch den Assistenten abgespielt wird relevanter zu machen. Durch die höhere Relevanz könnte die Werbung zielgerichteter ausgespielt und dadurch attraktiver für Werbekunden werden.