Amazon als Werbeplattform: bezahlte und organische Suche

Advertising Geschrieben von Bettina Frey

In Deutschland übernimmt Amazon seit Jahren die Vorherrschaft im E-Commerce und ist heute nicht mehr wegzudenken, aber auch die deutschsprachigen Märkte in Österreich und der Schweiz werden mehr und mehr von Amazon dominiert. Die Plattform ist für jeden zugänglich, jeder kann kaufen und verkaufen. Hierdurch wird es auch als Werbeplattform immer attraktiver.

Bettina Frey

Consultant Conversion Optimization

Amazon als Werbeplattform: bezahlte und organische Suche

Amazon differenziert bei den Verkäufern auf seiner Seite zwischen Vendor und Seller. Wer Vendor ist, hat einen Direktvertrag mit Amazon, wer Seller ist verkauft für sich selbst, muss aber für die Nutzung der Seite eine Servicegebühr an Amazon abführen. Ungeachtet in welche Kategorie von Verkäufer man nun fällt, steht es einem frei, die Webseite als Werbeplattform zu nutzen. Dabei gibt es, wie bei Google auch, die Unterscheidung in bezahlte und organische Suche.

Bezahlte Suche auf Amazon

Grundsätzlich unterscheidet sich Amazon, was die bezahlte Suche zur Bewerbung einzelner Produkte angeht, nur wenig von Google, da auch hier die Kosten auf Basis von Klicks (CPC) berechnet werden. Der wahre Vorteil von Amazon ist – zumindest aktuell noch – dass die Klicks größtenteils deutlich günstiger sind als bei Google. Hinzu kommt, dass immer mehr Nutzer ihre Suche auf Amazon direkt starten, anstatt Google oder eine Preissuchmaschine zu nutzen. Damit bietet Amazon eine ideale Nutzung des Werbebudgets und einen besseren ROI.

Mit einem Mindestbudget von 1€ pro Tag werden auf CPC-Basis für Vendoren aktuell drei Formate angeboten: Sponsored Product Ads, Headline Search Ads und Product Display Ads. Für Seller gibt es die Möglichkeiten Sponsored Product Ads und Headline Search Ads (Hier als „Sponsored Brand Ads“ bezeichnet) zu erstellen.

Quelle: http://www.digitalwiki.de/ams-amazon-marketing-services/ 24.09.2018

Alle Formate zielen darauf ab, den Kunden an einer oder mehreren Stellen der Webseite abzuholen und ihn auf die verlinkte Kategorie-, Detail- oder Shopseite zu leiten, um damit den Abverkauf zu steigern.

Organische Suche auf Amazon

Ebenfalls wie bei Google ist auch bei Amazon Suchmaschinenoptimierung ein großes Thema. Denn nicht jede Suchanfrage kann mit einer bezahlten Kampagne abgedeckt werden. Zudem vermeiden es viele Nutzer, auf bezahlte Kampagnen zu klicken.  Eine Anzeige für jedes Keyword kann außerdem sehr schnell das Marketingbudget sprengen.

Da der Amazon-eigene Suchalgorithmus jedoch anders funktioniert als der von Google, gilt es hier auch andere Faktoren zu beachten. Es gibt die generellen OnSite Faktoren, wie Bilder, Titel und Beschreibungen. Doch bei Amazon wird das Ranking auch dadurch bestimmt, wie gut das Produkt bewertet ist, ob der Preis wettbewerbsfähig ist, ob das Produkt als Prime Versand zur Verfügung steht oder gerade auf Lager ist. Die Lieferbedingungen zahlen auch noch auf die Ausspielung der bezahlten Suche ein.

Zudem ist es bei Amazon möglich, Produkten eine Liste an Keywords mitzugeben, die einen zusätzlichen Rankingfaktor darstellen.

Quelle: https://sellics.com/de/blog-amazon-seo-ranking-algorithmus, 24.09.2018
FBA = Fullfilled by Amazon. Wird auf der Webseite als „Verkauf durch Händler x, Versand durch Amazon“ dargestellt.

Wie auch bei Google gibt es kein „Allheilmittel“, das eine Positionierung auf der ersten Suchergebnisseite garantiert. Wird aber jede einzelne Stellschraube optimiert, auf die man als Vendor oder Seller Einfluss hat, erhöht sich die Chance, vorne gelistet zu werden, immens.

Der Vorteil der bezahlten Suche

Der Vorteil der bezahlten gegenüber der organischen Suche auf Amazon ist sicherlich, dass man die Zahlen nachverfolgen kann. Sowohl Amazon Marketing Services (für Vendoren) als auch das Amazon Seller Central (für Seller) bieten ein spezielles Reporting Tool an. Mit diesem kann man überprüfen, welche Kampagne mit welchen Keywords wie oft geklickt wurde und wie viel Geld dafür ausgegeben wurde. Anders ist dies bei der organischen Suche. Für Google gibt esMittel und Wege, eigene Rankings zu erfahren. Bei Amazon gibt es diese Möglichkeit nicht. Dennoch schaffen einzelne Tools, wie z.B. das Chrome Plugin Amalyze) Abhilfe, die richtigen Keywords zu finden.

Während die Prozesse bei Google in den letzten Jahren einigermaßen verständlich geworden sind, ist Amazon in vielen Teilen immer noch schwierig ganzheitlich zu erfassen. Aber das ist es, was Amazon auch gerne möchte, denn wer lässt sich schon gerne in die Karten schauen?

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