Neuer Tag, neues Anzeigenformat: Google Gallery Ads

Advertising Geschrieben von Carina Hummel

Laufend bringt der Internetriese Google neue innovative Anzeigenformate für das Google Universum auf den Markt. Im vorigen Jahr waren es die Responsive Search Ads (RSAs) im Bereich Search Engine Advertising (SEA). Heuer sind es die Gallery Ads.

Carina Hummel

Neuer Tag, neues Anzeigenformat: Google Gallery Ads

Bei einem kann man sich bei Google sicher sein: gibt es ein neues Anzeigenformat, ist es sicherlich nicht das letzte der Reihe. In regelmäßigen Abständen bringt der Internetriese neue Anzeigenformate auf den Markt, dieses Mal nun die Gallery Ads, zu deutsch Gallerieanzeigen.

Wir haben den Test gemacht. Mit unserem langjährigen Kunden C&A sind wir als Performance Agentur stets auf der Suche nach innovativen Möglichkeiten, um die Performance der Search Kampagnen weiter zu optimieren. Da lag es nahe, dass wir auch die Beta der Gallery Ads gemeinsam testen. Unsere Erfahrungen mit diesem Anzeigenformat möchten wir gern mit Euch teilen.

Eigenschaften der Gallery Ads

Bisher bestanden die verschiedenen Anzeigenformate für SEA lediglich aus Textbausteinen wie Headlines und Beschreibungen sowie den Anzeigenerweiterungen. Die Gallery Ads brechen erstmals mit der Voraussetzung, dass nur Textbausteine bei Search Ads verwendet werden können.

Sie sind das erste Anzeigenformat im Bereich SEA, das mit Bildern arbeitet und somit eine Kombination aus Display- und Textanzeigen darstellt. Anders als bei Display Ads, die im Google Display Netzwerk und auf YouTube erscheinen, werden die Gallery Ads, wie die Erweiterten Textanzeigen und RSAs, auf der Search Engine Research Page (SERP) ausgespielt.

Aufgrund der Tatsache, dass Google die Gallery Ads auf der SERP nach der gleichen Funktionsweise wie die bisherigen Anzeigenformate im SEA ausspielt, bergen sie ein großes Potential für Werbetreibende. Denn in keinem anderen Kanal äußern User so explizit ihr Interesse wie auf Suchmaschinen. Werbetreibende können diese suchenden Konsumenten jetzt erstmals mittels ansprechender Bilder von ihren Services und Produkten überzeugen.

Aufbau der Gallery Ads

Im Aufbau der Anzeigen ähneln die Gallery Ads den Carousel Ads auf Facebook, bei denen der User ebenfalls durch mehrere Bilder sliden kann. Pro Gallery Ad kann man mehrere Bilder hochladen, die strengen Vorgaben entsprechen müssen (Format, Auflösung, dargestellte Inhalte etc.). Diese sind aktuell jedoch lediglich den Werbetreibenden bekannt, die die Google Beta testen und dürfen nicht weiter kommuniziert werden. Daher können wir in diesem Beitrag nicht genauer drauf eingehen.

Im Upload Prozess der Gallery Ads muss man mindestens vier Bilder hochladen, die zusammen ein Bilder-Karussell ergeben. Maximal darf man acht Bilder hinzufügen und drei Anzeigentitel mit jeweils einer Maximallänge von 30 Zeichen. Zusätzlich kann man bei jedem Bild eine Beschreibung von bis zu 70 Zeichen hinzufügen. Die Headlines, die für alle Bilder im Karussell gleich sind, erscheinen immer oberhalb der Bilder. Die Beschreibungen hingegen werden unterhalb des jeweiligen Bildes dargestellt.

Gallery Ads

Beim Erstellen der Gallery Ads mussten wir feststellen, dass die technischen Einstellungen in der Oberfläche noch nicht optimal ausgereift sind. So gab es trotz passender Vorgaben Probleme beim Speichern der Anzeigen. Bevor die aktuell geschlossene Beta für den Markt freigegeben wird, sollte der Upload Prozess optimiert werden.

Bezahlung mittels CPC – fast jedenfalls

Bei den Gallery Ads bezahlen Werbetreibende nicht lediglich bei einem Klick auf die Anzeige, wie es bei den bisherigen Anzeigenformaten im SEA der Fall ist. Erstmals wird dem Konsumenten die Möglichkeit gegeben mit der Anzeige zu interagieren, ohne dass er direkt auf die Landingpage des Werbetreibenden weitergeleitet wird.

Die Interaktion findet mittels sliden durch die Bilder der Gallery Ad statt. Eine Gallery Ad wird dann verrechnet, wenn der User entweder auf die Anzeige klickt oder wenn er bis zum dritten Bild der Anzeige wischt.

Ebenfalls erwähnenswert ist, dass Konsumenten immer nur eine Gallery Ad in den Suchergebnissen zu sehen bekommen. Es erscheinen nicht mehrere Gallery Ads untereinander, wie es bei herkömmlichen bezahlten Textanzeigen der Fall ist. Die Gallery Ads erscheinen immer nur auf der obersten Position der SERP oberhalb der Textanzeigen. In der Auktion konkurrieren die Gallery Ads mit den anderen Anzeigenformaten um den Werbeplatz.

Da Gallery Ads lediglich auf der obersten Position erscheinen, sind Werbetreibende angehalten, den Qualitätsfaktor der Keywords im oberen Bereich zu halten (sowieso erstrebenswert) bzw. höhere Gebote für Keywords zu setzen. Dies kann dazu führen, dass die Gallery Ads auf Grund der notwendig hohen Position den durchschnittlichen Cost per Click (CPC) erhöhen.

Die Performance der Gallery Ads

Ob die aktuell geschlossene Beta tatsächlich auf den Markt kommt ist Performancesache, denn Performance und Effizienz der Werbeformate wird bekanntlich groß geschrieben im Hause Google. Ziel ist es, Werbetreibenden effiziente Werbeformen und –Formate bereitzustellen, damit diese ihre Zielgruppe mit passenden Werbebotschaften und innovativen Anzeigenformaten erreichen.

Beim Testen haben wir festgestellt, dass die Gallery Ads bisher noch recht selten ausgespielt werden im Gegensatz zu den RSAs und Erweiterten Textanzeigen. Gleiche Erfahrungen haben wir in der Anfangsphase der RSAs festgestellt. Auffällig ist jedoch, dass die Gallery Ads eine im Vergleich schlechtere CTR aufweisen als die bestehenden Anzeigenformate. Dies könnte daran liegen, dass User bisher lediglich klassische Textanzeigen oder Shopping Ads, welche auch den Preis und weitere Infos über das gesuchte Produkt enthalten, gewohnt sind. Positiv fallen die Klickpreise auf, welche im Vergleich zu den Erweiterten Textanzeigen günstiger sind. Ebenfalls vielversprechend ist die Kosten Umsatz Relation (KUR) der Gallery Ads, wenn diese auch bei einem höhen Volumen auf dem gleichen Level gehalten werden kann.

Besonders mit den performancerelevanten KPIs wie KUR machen die Gallery Ads einen ersten guten Eindruck. Um jedoch eine aussagekräftige Aussage über die Performance der Gallery Ads treffen zu können, müssten diese vorerst häufiger ausgespielt werden. Aktuell sind die Erweiterten Textanzeigen und die RSAs auch weiterhin an der Spitze der Anzeigenformate im SEA und aus keinem Setup wegzudenken.

Fazit

Auch wenn es wie im Beitrag beschrieben noch ein paar Optimierungsfaktoren am Anzeigenformat gibt, sehen wir großes Potential in den Gallery Ads. Denn nicht umsonst heißt es: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Aus diesen Gründen hoffen wir, dass die Gallery Ads ihre Performance im laufenden Test unter Beweis stellen und bald global für alle Advertiser und Nutzer von Google Ads verfügbar sind.