Pinterest Advertising: Pin it like a Pro
Pinterest ist derzeit dabei, die Werbeoberfläche ständig zu optimieren und um neue Möglichkeiten zu erweitern. Das sind ideale Voraussetzungen, um diesen Kanal ins eigene Werbeportfolio zu integrieren. Wir zeigen, welche Möglichkeiten Pinterest Werbetreibenden bietet und wieso dieser Kanal definitiv Zukunftspotential hat.
Pinterest als Bildersuchmaschine
Auf Pinterest sind Nutzer unterwegs, die genau die Intention haben, die man mit Werbung erreichen möchte. Sie sind auf der Suche nach Inspiration, neuen Produkten und Marken, die ihre Bedürfnisse erfüllen. Offizielle Pinterest Zahlen aus 2019 geben an, dass bereits 55% der User eine Kaufabsicht haben, wenn sie auf Pinterest explizit mit verschiedenen Suchbegriffen nach Produkten suchen. Und bei 90% dieser User wird dabei erst von Pinterest vorgeschlagen, welche Marken hierbei interessant sein können. Pinterest liefert also nicht nur Inspiration, sondern dient vielfach auch als Entscheidungshilfe.
Mit Pinterest Advertising können Unternehmen und Werbetreibende ihre Produkte jetzt gezielt auf bestimmte User-Suchanfragen platzieren. Somit bietet sich die Möglichkeit, die potentielle Zielgruppe mit ansprechendem Content überzeugen und für die eigene Marke begeistern.
Werbung auf Pinterest ist somit die ideale Kombination aus Search Engine und Social Media Advertising.
Die Werbeoberfläche
Wer Paid-Advertising auf Pinterest nutzen möchte, muss sich innerhalb des Pinterest Unternehmensprofils zunächst einen Werbeaccount anlegen. In den Menüpunkten finden sich zum Beispiel Funktionen wie Reporting, allgemeine Übersicht, Abrechnungsverlauf oder auch die Möglichkeit, Zielgruppen zu definieren. Zusätzlich erstellt man direkt in dieser Oberfläche die Anzeigen. Möchte man in Pinterest eine Kampagne aufsetzen, besteht diese prinzipiell aus drei Ebenen:
- Ebene 1: Kampagnenziel, Name und Auswahl der ersten Details
- Ebene 2: Targeting, Platzierung, Gebot und Festlegen der Laufzeit
- Ebene 3: Auswahl und/oder Erstellung zu bewerbender Pins
In einer zusätzlichen vierten Ebene kann man sich zudem die verwendeten Keywords anzeigen lassen.
Die Pinterest Zielgruppe
Obwohl Pinterest noch nicht den gleichen Stellenwert wie Facebook und Co besitzt, wenn es um Nutzerzahlen geht, zeigt die Pinterest Community ein rasantes Wachstum. 2018 konnte die Nutzeranzahl global um 25% gesteigert werden – über 80% der Neuanmeldungen finden hierbei außerhalb der USA statt. Somit gibt es in Deutschland bereits über 9 Millionen Menschen, die Pinterest zumindest jeden Monat nutzen und sich täglich ca. 4 Millionen Inhalte auf Pinterest speichern. Auch in Österreich oder der Schweiz gibt es aktuell ein Reichweitenpotential von jeweils circa 1 Million User.
Im Geschlechtervergleich dominieren die Frauen. Der durchschnittliche Pinterest Nutzer ist weiblich und zwischen 18 und 34 Jahre alt. Doch auch die Männer kommen immer mehr auf den Geschmack. Bei den Neuanmeldungen handelt es sich nämlich zu 40% um Männer.
Hinzu kommt, dass Pinterest User statistisch gesehen mehr Bildung und ein höheres Einkommen aufweisen als Nicht-User.
Mögliche Werbeziele
Werbetreibende wissen, dass der erste Schritt für erfolgreiches Marketing der ist, festzulegen, welche Ziele man eigentlich erreichen möchte. Auch Pinterest bietet für das Advertising verschiedene Werbeziele innerhalb des Pinterest-Funnels.
Awareness | Consideration | Conversion |
Brand Awareness | Traffic | Conversion |
Video Views | App Installation |
Im Awareness-Bereich möchte man Aufmerksamkeit generieren und Usern dabei helfen, die eigene Marke oder Produkte zu entdecken. Im zweiten Schritt, Consideration, soll vor allem eine Markenpräferenz gebildet werden. Werbetreibende können mit Hilfe von Pinterest beispielsweise mehr Traffic auf ihre Landing Page bringen oder auch eine App Installation bewerben. Im Conversion Bereich sollen schließlich gezielte User-Handlungen auf einer Landing Page stattfinden.
Der Pinterest-Tag
Um die User-Handlungen auch nachvollziehen zu können, muss man den Pinterest-Tag in die eigene Website implementieren. Hierbei handelt es sich um ein Stück Code. Dieses kann unterschiedliche Aktionen erfassen, die Nutzer auf der Landing Page ausüben, nachdem sie Werbung auf Pinterest ausgespielt bekommen haben. Prinzipiell besteht der Code aus zwei Bestandteilen:
- Base Code: Der Basiscode ist die Tracking-Grundlage und muss auf allen Seiten der Website platziert werden.
- Event Code: Sollen bestimmte Aktionen erfasst werden wie beispielsweise „User hat etwas gekauft“ oder „User hat sich für den Newsletter angemeldet“, muss man zusätzlich zum Base Code Event Codes implementieren.
Nur durch ein richtig aufgesetztes Tracking kann man wertvolle Zielgruppen Erkenntnisse sammeln und KPIs wie beispielsweise den Return on Ad Spend messen.
Insgesamt bietet Pinterest acht Standard Aktivitäten, die auf einer Webseite nachvollzogen werden können. Darüber hinaus gibt es aber die Möglichkeit, benutzerdefinierte Events anzulegen:
- PageVisit: generelle Ansicht einer Seite
- ViewCategory: Ansicht von Kategorieseiten
- Search: Suchanfragen
- AddToCart: Artikel werden zum Warenkorb hinzugefügt
- Checkout: Transaktion wird abgeschlossen
- WatchVideo: Videowiedergaben
- Signup: Registrierungen
- Lead: Kontaktanfragen
- Custom: benutzerdefinierte Conversions
Targeting Optionen bei Pinterest
Das Alleinstellungsmerkmal von Pinterest im Gegensatz zu anderen Werbeumfeldern ist die Kombination aus Keyword und Social Media Advertising. Darum bietet Pinterest neben demographischem oder datenbasiertem Targeting zusätzlich die Möglichkeit, sowohl Such-Keywords als auch Interessen der Zielgruppe festzulegen.
- Demographisches Targeting: Werbetreibende haben die Option, Geschlecht, Standort, Sprache und auch Nutzungsgerät der User festzulegen. In den USA ist es zudem bereits möglich, auch nach bestimmte Altersgruppen zu targeten.
- Interessenbasiertes Targeting: Pinterest bietet diverse Interessenskategorien an, die in beliebiger Menge oder Kombinationen von Werbetreibenden ausgewählt werden können. Beispiele hierfür sind „Architektur“, „Beauty“, „Kunst“ und „Mode“ aber auch „Handwerk“, „Zitate“, „Reise“ oder auch „Sport“. Ausgewählt werden kann sowohl eine ganze Kategorie als auch nur bestimmte Unterbegriffe wie „Fußball“, „Fitness“, „Basketball“ oder „Outdoorsport“.
- Keyword Targeting: Bei dieser Form definiert man Begriffe, nach denen User auf Pinteret suchen. Die Werbeanzeige erscheint dann gezielt bei den Suchergebnissen. Je nach der Formulierung des Keywords gibt es verschiedene Übereinstimmungstypen.
- Datenbasiertes Targeting: Ist ein Pinterest Tag implementiert, kann man mit Pinterest Remarketing oder Act-Alike (statistische Zwillinge) Zielgruppen anhand der Website Daten bilden. Zudem ist es möglich, User anzusprechen, die mit den Pins interagiert haben oder auch eine Email Kundenliste anzulegen.
- Platzierung auswählen: Pinterest bietet die Möglichkeit, bestimmte Platzierungen der Pins auszuwählen. Hierbei gibt es drei Optionen: Browsen (die Anzeigen werden im Homefeed der User angezeigt), Suchen (die Anzeigen werden in den Suchergebnissen angezeigt) und alle (empfohlen)
Welche Targeting Möglichkeiten und Kombinationen die besten für das eigene Unternehmen sind, sollte man durch fortlaufendes Testen herausfinden.
Pinterest Werbeformate
Pinterest arbeitet ständig daran, das Werbeformate-Portfolio zu erweitern. Aktuell stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Promoted Pins: Standard Pin mit einem Bild, für alle Werbetreibenden nutzbar
- Promoted Video Pins: Standard Pin mit einem Video; werden von Pinterest besonders gepushed
- Promoted App Pins: App Downloads werden direkt durch Pinterest promoted
- Promoted Carousels: ideal für Storytelling, da sie mehrere Bilder enthalten
Zusätzlich bietet Pinterest Werbeformate, die Unternehmen organisch nutzen können:
- Shoppable Pins: auch Shop-the-Look Pins genannt, sind seit kurzem im DACH-Raum verfügbar. Hier kann man auf Pins Produkte vertaggen, die User dann direkt über Pinterest kaufen können.
- Rich Pins: bieten gegenüber gewöhnlichen Pins einen Mehrwert für die User, da man mehr Kontext darstellen kann. Es gibt drei Arten von Rich Pins: Produkt, Artikel oder Rezept.
Budget und Gebotsmanagement
Prinzipiell kann man bei Pinterest sowohl ein Gesamtbudget als auch ein Tagesbudget festlegen. Pinterest nimmt diese Vorgabe immer nur als Maximalbudget an. Das tatsächlich benötigte Budget hängt allerdings von einem Auktionsmechanismus ab. Ähnlich wie bei Facebook entscheidet dieser über die Auslieferung durch Variablen wie Qualität der Landingpage oder Wahrscheinlichkeit einer Nutzeraktion. Zudem kann man je nach ausgewähltem Werbebudget ein Höchstgebot auf CPC oder CPM Basis festlegen.
Fazit
Pinterest ist definitiv ein konkurrenzfähiger Kanal zu Facebook und Co und findet auch im DACH-Raum langsam seinen Platz in das Werbeportfolio von Unternehmen.
Sicherlich ist es aber so, dass der Kanal nicht zu jedem Unternehmen oder jeder Zielgruppe passt. Doch aktuell ist es noch recht günstig, um Pinterest für sich zu entdecken. Besonders im DACH-Raum wird der Kanal in seiner Paid-Advertising Funktion noch mäßig genutzt, weshalb Unternehmen derzeit auf vergleichsweise wenig Konkurrenz und dadurch günstige Preise treffen.
Wer gleich loslegen möchte, muss nur sein Pinterest Profil in ein Unternehmens Profil umwandeln, dort ein Werbekonto aufsetzen und eine gültige Zahlungsfunktion hinterlegen. Gern unterstützen wir beim Planen und Umsetzen.