Opt-out ist out, Opt-in ist in! Die Zeit nach den Cookies – wie Facebook und Co. mittels Server-Side-Tracking die Daten von morgen beziehen wollen

Advertising Geschrieben von Marvin Grünthal

Als die DSGVO im Anmarsch war, schlug die Marketingbranche die Hände über dem Kopf zusammen. Apokalyptische Prophezeiungen über den Tod von datengetriebenem Marketing florierten.
Ähnliche Aussagen wurden Ende letzten Jahres laut, als Apple ankündigte mit IOS14.5 zu einem expliziten Opt-In System umzuschwenken.

Marvin Grünthal

Opt-out ist out, Opt-in ist in! Die Zeit nach den Cookies – wie Facebook und Co. mittels Server-Side-Tracking die Daten von morgen beziehen wollen

Der Status Quo

Das Bewusstsein für die Sensibilität von Daten nimmt zu und mit diesem Bewusstsein wird der Ruf nach Änderungen laut.

Die freie Wirtschaft muss sich den Bedürfnissen und Wünschen der User:innen anpassen. Browser-Anbieter wie Tor, Safari und Firefox haben dies schon länger in ihren Programmen berücksichtigt und ITP-Massnahmen (Intelligent-Tracking-Prevention) eingebaut. Andere Anbieter wie Chrome ziehen langsam nach. Die User:innen müssen explizit zustimmen, ob und welche Daten über ihr Verhalten im Internet gesammelt werden dürfen.

Im Jahr 2021 muss sich die Marketingbranche auf die nächste große Änderung vorbereiten: Das mutmassliche Ende von Third-Party-Cookies und Client-Side-Tracking. Um dem Wunsch der User:innen nach persönlichem Datenschutz gerecht zu werden, haben Tech-Giganten wie Apple und Google bereits angekündigt, dass sie an der Ausmerzung von Third-Party-Cookies arbeiten. (Quelle: Google Blog)

Bereits im Status Quo gehen Werbenden ein nicht zu unterschätzender Anteil der Daten (u.U. bis zu 30%) durch Ad-Blocker, ITPs und Verbindungsfehler verloren. (Quellen: Savjee und Jentis)

Dieser Trend wird in den nächsten Monaten nicht besser, denn mehr und mehr User:innen tendieren zur Opt-out Variante.

Die Lösung? Facebook‘s Conversion API soll den Pixel ergänzen!

Facebook hat mit der Conversion API (kurz: CAPI) nun ein Produkt, dass die Probleme des Client-Side-Trackings grösstenteils umgehen soll. Statt über Third-Party-Cookies und den Browser der User:innen die Daten an Facebook zu senden, werden die Daten auf dem Server der Website gesammelt (idealerweise immer noch unterstützt durch den Pixel) und dann direkt zu Facebook geschickt.
Dadurch sollen browserbasierte Hürden wie Ad-Blocker und ITPs umgangen werden. Die Vollständigkeit & Qualität der Daten sollte dadurch spürbar zunehmen. Die Reduzierung der Abfragen zwischen Server und Client kann hierbei sogar zu einer Verbesserung der Performance einer Website führen.

Die Conversions API ermöglicht auch eine tiefere Messung von Daten, da bestimmte Events nur auf dem Server und nicht auf der Page/im Browser stattfinden. Für bestimmte Werbende, deren Leadgenerierung und Customer Journey auf die Messung und Optimierung von nachgelagerten Events im CRM oder anderen Systemen angewiesen ist, wäre dieses zusätzliche Tracking Gold wert.

Als letzter Punkt ist noch einmal die Privatsphäre der User:innen zu betonen. Die Conversion API (OHNE den Pixel) ermöglicht Serverbetreibenden mehr Kontrolle darüber, welche Daten den Server verlassen. Besonders wenn es um finanzielle und andere sensitive Daten geht, stellt dies eine potenzielle Verbesserung zum Status Quo dar.

Was spricht also dagegen?

Einige Kunden werden sich vermutlich von den initialen Aufwänden abschrecken lassen. Leider ist die Implementierung der Conversions API oftmals nicht ohne Developing-Aufwände möglich. Facebook war hier hingehend allerdings pro-aktiv und hat bereits einige Integrationsmöglichkeiten mit gängigen eCommerce Plattformen etabliert.
Zusätzlich gibt es seitens Facebook Support für Werbende, die die CAPI für sich in Betracht ziehen.

Fazit

Die Conversions API von Facebook ist eins von vielen Produkten im Bereich Server-Side-Tracking, die gerade stark im Kommen sind. Man kann davon ausgehen, dass in den nächsten Monaten mehr und mehr Use-Cases von Facebook veröffentlicht werden. Diese sollten noch mehr Einsichten und Sicherheit für Werbende liefern, warum sie die Conversion API implementieren sollten.

Aufmerksam geworden? Server-Side-Tracking ist für dich relevant und du hättest gerne weitere Informationen? Kontaktiere uns gern jederzeit unter info@dreifive.com und vereinbare ein Beratungsgespräch mit uns um zu klären, wie sich diese elegante Lösung für dich schnell und bequem umsetzen lässt!