TikTok und Reels – wie, was und warum?  

Advertising Geschrieben von Laura Selan

Laura Selan

TikTok und Reels – wie, was und warum?  

TikTok ist doch keine relevante Social Media Plattform! Excuse me? Wir haben 2023! Und wer dieses Meme noch nicht kennt – hello target audience! In diesem Blogpost erkunden wir zwei der beliebtesten Videoformate: TikToks und Reels. Warum Werbung mit genau diesen Formaten so gut wirkt, was sie ausmacht und wie wir eine relevante Werbeanzeige aufbauen, erfahrt ihr hier!   

Was machen TikToks und Instagram Reels aus? 

Beides sind Kurzvideo-Formate. Während TikTok eine reine Video-App ist, entstanden Reels erst im August 2020 auf Instagram. Beide verwenden das Format 9:16, was die Scrolling Experience angenehmer macht. Doch nicht nur das ist ein Grund, weswegen User:innen auf die App kommen. Die häufigsten Gründe sind Unterhaltung, um die eigene Stimmung zu heben, um Neues zu erfahren und bei Trends mitzumachen.  

Die Zahlen sprechen für sich: rund 75% aller User:innen möchten unterhalten werden und verbringen dann durchschnittlich 103 Minuten am Tag auf der App. Personen, die TikTok nutzen, um ihre Stimmung zu heben, berichten, dass sie nach der Nutzung rund 14% glücklicher sind als zuvor. 3 von 4 User:innen fühlen sich wohl, sich auf der App zu zeigen und 83% der Personen mit diesem Mindset können durch Branded Content angesprochen werden. Jene, die auf die App kommen, um Neues zu erfahren, informieren sich dann auch über die Suchfunktion über Produkte, die sie dort gesehen haben. 57% kaufen dann eben genau deswegen. Hier Werbung zu schalten, lohnt sich also auf jeden Fall! 

Anzeigenaufbau bei TikToks und Reels  

Starten wir doch gleich mit der Zusammenstellung einer Anzeige. Hier können wir die 5 Säulen einer guten Videoad definieren: 

  1. Nativer Inhalt  

Vor allem auf TikTok ist ein nativer Look und Feel besonders wichtig. Ads sollen so natürlich wie möglich in den Feed integriert werden. Am besten, man merkt anfangs gar nicht, dass es sich um eine Werbung handelt. Das Videoformat 9:16 bringt in 91% der Fälle mehr Conversions als andere. Außerdem soll die „Glossiness“, also sehr makelloser und Schönheitsfilter geprägter Content weniger werden, um den UGC Feel beizubehalten. Dennoch wird Wert auf hohe Auflösung des Bildes gelegt. Besonders native Elemente wie Stitches, Overlays sowie die Schriftart von TikTok selbst, führen zu einem natürlicherem Werbeerlebnis. Um das Video weniger werberisch aussehen zu lassen, gilt das Prinzip Personen über Produkt. Je mehr Leute anstelle des Produktes im Video gezeigt werden, desto besser. Dennoch darf das Produkt nicht in den Hintergrund geraten. Wie wir das am besten machen, erfahrt ihr im nächsten Punkt. 

  1. Struktur 

„Das ist dein Zeichen, dein Video mit einer Hook zu starten!“ Die Aufmerksamkeitsspanne der User:inen ist kurz und sie entscheiden sich in den ersten 2 Sekunden, ob sie das Video weitersehen möchten. Somit ist es wichtig, gleich in den ersten Sekunden eine gute Einleitung zu finden. Hierbei kann man beispielsweise mit der richtigen Wortwahl seine Zielgruppe definieren. Machen wir zum Beispiel eine Ad mit Tipps für Student:innen, so könnten wir mit einem „5 Tipps, mit denen ich es durchs Studium geschafft habe“ einleiten. Im nächsten Schritt kommt der Produktfokus. Hierbei ist es wichtig aufzuzeigen, was dein Produkt ist und am besten, es auch physisch zu zeigen. Beispiele dafür wären das Produkt in die Kamera zu halten, durch die App zu swipen oder das Produkt oder Logo als Greenscreen im Hintergrund zu haben. Nach dem sogenannten Body kommen wir zum Call to Action mit dem wir das Video beenden. Das könnte dann so aussehen: „Na, welche der Tipps probierst du aus?“ 

  1. Stimulation 

User:innen auf TikTok und Instagram brauchen immer neue Sinneseindrücke, um interessiert zu bleiben. Mit folgenden Faktoren kann man bei ihnen punkten:  

  • Trendige Musik 
  • Transitions  
  • Bewegung  
  • Text  
  • Emojis  
  • Branding Elemente
  • Kommentarbox  
  • Stitches und Duetts  

Je mehr verschiedene Dinge im Video erkennbar sind, desto besser wird der Post performen. Hier gilt das Prinzip “Mehr ist mehr”. 

  1. Sounds 

Sounds good! Vor allem auf TikTok, aber auch auf Instagram immer populärer werdend, sind Musik und Original Sounds. Aber Achtung! In der regulären Musikbibliothek können viele Sounds nicht für Unternehmen verwendet werden. Die Kommerzielle Musikbibliothek bietet hier eine gute Alternative, um trendige Sounds zu finden oder ähnliche zu suchen und zu erstellen. Musik kann die Stimmung des Videos verändern und den Rhythmus bestimmen. Gut kommen auch Video an, die je nach Beat die Szene ändern.  

Neben der Kommerziellen Musikbibliothek gibt es auch noch die Option ASMR Videos zu drehen, Behind-the-Scenes Material zu shooten und dort die natürlichen Geräusche des Videos zu nutzen. Mit der Text-to-Speech Funktion können auch beliebte Satzbeginne nachgestellt werden oder wer seine Stimme in Videos nicht mag, kann den Stimmverzerrer benutzen.  

Eine weitere Möglichkeit für Creator:innen und Unternehmen sind Original Sounds. Diese sind von User:innen aufgenommene und hochgeladene Sounds. Wenn man Original Sounds von anderen nutzen will, müsste man, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, die Creator:innen um Erlaubnis fragen. Das heißt in der Praxis: Die Creator:innen per Direktnachricht fragen, ob man den Sound für seine Marke nutzen darf. Allerdings gibt es auf TikTok die Einstellung, dass sich manche Creator:innen nur anschreiben lassen, wenn sie der Brand selbst folgen. Sonst empfangen diese keine Nachrichten. Einen Workaround haben wir dazu allerdings auch schon gefunden: Einfach nachsehen, ob man das Instagram Profil oder eine E-Mail-Adresse findet.   

  1. Trends 

Trends sind ein wichtiger Bestandteil von TikToks und Reels. Der Algorithmus spielt User:innen, die öfters einen Trend angesehen haben, auch vermehrt Videos mit diesem Trend aus. Die Chance, dass User:innen länger das Video ansehen, ist somit deutlich höher. Trends können durch das TikTok Creative Center, die eigene For You Page und Lookalike Communities gefunden werden.  

Welche Ad funktioniert am besten?  

Jetzt geht es ans Testen. Durch einen A/B Test lassen sich die verschiedenen Assets kombinieren und vergleichen. Hier können wir mit mehreren Hooks, Bodies und Calls to Action arbeiten. Nach der ersten Testrunde bestimmen wir die Anzeigen, die am besten performt haben und können diese dann wiederum gegeneinander mit neuen Effekten oder unterschiedlichem Text testen. Je mehr Assets ihr gegeneinander testet, desto besser die Ergebnisse! Eure Kund:innen werden euch danken! 😊