Das Coronavirus und seine Folgen auf die Wirtschaft, den Onlinehandel und das soziale Leben

Allgemein Geschrieben von Miriam Böhner

Es ist gefürchtet und sorgt für besorgniserregende Nachrichten, die aktuell nicht abreißen wollen: das Coronavirus. Wir bieten einen Überblick über die Folgen von COVID-19 auf die Wirtschaft, den Onlinehandel und das soziale Leben.

Miriam Böhner

Miriam Schrepfer- Senior Consultant Content Marketing

Das Coronavirus und seine Folgen auf die Wirtschaft, den Onlinehandel und das soziale Leben

Was die Pandemie für die Gesellschaft bedeutet

Neben der gesundheitlichen Bedrohung für Risikopatienten und bereits Infizierte und ein nahezu nicht mehr messbares Stresslevel für Ärzte und Pflegepersonal, wirbelt es auch unseren Alltag ganz schön durcheinander: Eltern müssen sich spontan auf Schulschließungen einrichten, ganze Betriebe ziehen ins Homeoffice um, Grenzen können nicht mehr wie gewohnt passiert werden und viele Regale in den Supermärkten sind wie leergefegt – im Gegensatz zu den Parkplätzen davor. Ein Zustand, den die meisten von uns in ihrem bisherigen Leben so noch nicht gekannt haben.

Corona hält die ganze Welt in Atem und zeigt uns, wie dankbar wir für den geregelten Alltag sein sollten, den wir – zumindest in unseren Heimatländern – bis dato hatten.
Doch die Krankheit hat natürlich nicht nur Auswirkungen auf den Alltag jedes Einzelnen, sondern auch auf die lokale und globale Wirtschaft. Grenzübergänge werden geschlossen, im Güter- und Warenverkehr entwickeln sich dort aufgrund der Kontrollen Verzögerungen und das öffentliche Leben scheint still zu stehen. Besonders in Großstädten sind die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich sichtbar: neben Ausgangssperren in Österreichs Metropole Wien, oder den geschlossenen Bars und Restaurants in Berlin zeigt sich auch die Wirtschaft besorgt. Denn all diese Schließungen und Quarantäne-Maßnahmen bedeuten nicht nur eine erzwungene Entschleunigung, die unsere Gesundheit schützen soll, sondern auch milliardenschwere Verluste für den Handel.
Doch wie genau wirkt sich das Virus auf unsere Wirtschaft aus? Und profitieren nun Onlineshops und Lieferdienste von den notwendigen Schließungen?

Die Entwicklung des Coronavirus von Januar bis heute

Als es im Januar 2020 zum ersten Mal in den deutschsprachigen Medien auftauchte, war das Coronavirus noch ein Mysterium in weiter Ferne. Eine Krankheit, die „am anderen Ende der Welt“ ausgebrochen war und sich dort rasch verbreitete. Innerhalb kurzer Zeit erkrankten und starben viele Menschen und das Epidemie-Epizentrum Wuhan wurde komplett abgeriegelt. Dass dieser Zustand auch für uns noch zu einer Bedrohung werden sollte, konnte sich zu diesem Zeitpunkt hierzulande kaum jemand vorstellen. Selbst als wenig später die ersten Europäer infiziert waren, wurde noch nicht von einer Pandemie gesprochen.
Erst nach und nach zeigte sich, wie aggressiv sich die Lungenkrankheit verbreitete und mit ebendieser Schnelligkeit entwickelte sich auch eine angespannte Grundstimmung in der Bevölkerung:
Einzelne begannen, Lebensmittel und Drogerieartikel in großen Mengen zu kaufen und zu horten, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede von einem Katastrophenfall war. Innerhalb kürzester Zeit waren Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken ausverkauft.

Die Auswirkungen von COVID-19 auf die Wirtschaft

Wenn wir uns die exemplarisch die deutsche Wirtschaft ansehen, so sollte man die Auswirkungen des Virus auf zwei Ebenen betrachten. Denn die negativen Folgen für den lokalen Handel sind sicher deutlich gravierender als für den Onlinehandel – oder?
Tatsächlich zeigt sich aktuell aber, dass sogar weniger KundInnen online einkaufen als vor der Epidemie. Eine Ausnahme stellen Supermärkte dar, die Onlinebestellungen anbieten. Doch woran liegt das? Deutschlandfunk Nova Reporter Andreas Noll vermutet, dass die Menschen ganz offensichtlich große Ausgaben aufgrund der herrschenden Unsicherheiten scheuen. Daher scheint das Onlineshopping gerade wenig attraktiv.
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. hat die Ergebnisse einer Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Epidemie im E-Commerce veröffentlicht. Hierfür wurden am 12./13. März 2020 135 Unternehmen befragt.

Für 89 % der Befragten sind die Auswirkungen der Epidemie auf deren Unternehmen schon konkret spürbar. Besonders deutlich scheint sich das Virus auf Lieferverzögerungen und die Sortimentsplanung sowie einen höheren Krankenstand auszuwirken. 77% der Befragten erwarten zudem auf das ganze Jahr 2020 bezogen einen Umsatzrückgang, Lieferverzögerungen und teilweise oder ganze Schließungen von Betrieben (61,5%).

Dennoch und gerade deswegen ist es gut und wichtig, als Unternehmen online gut aufgestellt zu sein und so auch für die Zeit nach der Krise vorzubauen. Denn die Menschen verbringen nun mehr Zeit zuhause und haben somit auch die Möglichkeit, das Onlineangebot der Websitebetreibenden ausgiebig zu durchstöbern, Informationen zu sammeln und online einzukaufen bzw. Preise/Leistungen zu vergleichen. Denn selbst wenn die Zahlen der Käufe über Webshops gerade rückläufig zu sein scheinen, so wirkt sich der gesteigerte Traffic und die Zeit, die User auf einer Website verbringen positiv auf deren Standing aus. Bieten Sie Ihren Seitenbesuchern relevante Informationen, gehen Sie, sofern möglich, auch inhaltlich auf aktuelle Themen und Bedürfnisse ein und sorgen Sie sich somit langfristig für wiederkehrende User.

Coronavirus Fake-News

Wo sich Panik ausbreitet entstehen auch Falschmeldungen, die sich dank Social Media wie ein Lauffeuer verbreiten. So grassiert zum Beispiel das Gerücht, dass das Schmerzmittel Ibuprofen zu schweren Verläufen von COVID-19 sorgen soll. In einer Sprachnachricht warnt eine unbekannte Person davor, dass laut einer Mitarbeiterin der Uniklinik Wien die Einnahme von Ibuprofen dazu führe, dass sich das Coronavirus schneller ausbreitet. Dass es ich dabei um Fake-News handelt, wurde zwar am 14. März vom Wiener Universitätsklinikum auf Twitter richtiggestellt , aber dennoch lassen sich gefährliche Falschmeldungen nur schwer bremsen, wenn sie einmal in den Umlauf geraten sind. Die Behauptung, dass das Bundesministerium für Gesundheit bald massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens veranlassen würde, wurde vom BMG ebenfalls als Falschmeldung entlarvt.

Globales Suchinteresse am Coronavirus

Google Trends bietet tagesaktuelle Statistiken zu weltweiten Suchanfragen. Das Interesse an dem Virus und dessen Ausbreitung ist daher auf diesem Weg besonders gut messbar.
Diese Visualisierung von Google zeigt die Top-Suchanfragen zum Coronavirus:

Zum Vergleich: Während am 6. März die Suchenden z.B. noch gefragt haben was das Coronavirus ist, werden die Fragestellungen am 13. März schon konkreter. So stehen Suchphrasen wie „Wie viele Coronavirus Fälle gibt es in…“ und „Wann wird das Coronavirus aufhören“ im Fokus.

Das sind die häufigsten Fragen zu COVID-19, die die Deutschen in die Google-Suche tippen:

Häufigste Fragen der Deutschen zum Coronavirus
Quelle : trends.google.com

Gibt es Gewinner in dieser Krise?

In der jetzigen Situation, die den Globus in Atem hält von „Gewinnern“ zu sprechen, erscheint schon fast pietätlos. Doch tatsächlich gibt es – wie in jeder Krise – auch im Fall des Coronavirus Unternehmen und Branchen, die weniger / keine Verluste machen oder möglicherweise sogar profitieren, oder zumindest keinen Schaden nehmen. Hier sind neben der Pharmabranche zum Beispiel Hersteller von Onlinegames zu nennen. Dennoch möchten wir an dieser Stelle anstandshalber nicht von „Gewinnern“ sprechen. Was allerdings deutlich wird sind die Folgen der eingeschränkten Reisefreiheit und der zurückgehenden Pendlerzahlen aufgrund von Homeoffice-Regelungen und Quarantäne auf die Natur und den CO2 Ausstoß.
So hat das Virus bereits am 30. Tag nach dem chinesischen Neujahr indirekt den Kohleverbrauch der 6 großen Kraftwerksbetreiber in China gesenkt. So wurden 25 Prozent der gesamten chinesischen CO2-Emissionen aufgrund von COVID-19 eingespart, was zu einem Rückgang der Emissionen um 100 Millionen Tonnen CO2 geführt hat.

Doch wer erwartet, dass auch der eingeschränkte Flugverkehr für einen geringeren CO2 Ausstoß sorgen und somit den Klimazielen unter die Arme greifen kann, der irrt sich möglicherweise. Tatsächlich sorgt der Einbruch des weltweiten Flugverkehrs laut spiegel.de vorerst für einen reduzierten CO2 Ausstoß. Dieser kann aber aufgrund der schweren finanziellen Verluste für die Airlines dafür sorgen, dass geplante Maßnahmen, wie die Anschaffung von spritsparenden Flugzeugen, auf Eis gelegt werden müssen.

Dennoch ist zumindest kurzfristig ein, vorsichtig gesagt, „positiver“ Effekt auf die Umwelt messbar. Darüber freuen kann und möchte man sich angesichts der aktuellen Lage aber kaum. Zudem es sich hierbei nicht um einen nachhaltigen Effekt handeln wird.

Was noch zu sagen bleibt: Machen wir das Beste draus

Die Zeiten sind aktuell für jeden von uns schwer. Sicher freuen sich Kinder und Jugendliche über die Schulschließungen, doch die Sorge um nahe stehende Menschen, die zu Risikogruppen gehören, wächst. Das Virus stellt unsere Gesellschaft global, aber auch jeden Einzelnen vor eine große Herausforderung und auf eine harte Probe:
Wir sind in unserem sozialen Leben eingeschränkt, können nicht mehr unserem gewohnten Alltag und unseren Hobbies nachgehen. Das öffentliche Leben steht nahezu still und weder der Kneipenabend mit Freunden, noch das Familienfest an Ostern sind aktuell vorstellbar. Stattdessen werden wir dazu angehalten bei uns zu bleiben. Mehr Zeit in den eigenen vier Wänden oder im Garten zu verbringen. Man kann und sollte versuchen diese „geschenkte“ Zeit nutzen, um als Familie oder Paar näher zusammenzuwachsen, der Zerstreuung durch die gewohnte Ablenkung von „außen“ die Beschäftigung miteinander entgegensetzen.
Und vielleicht lernen wir unser privilegiertes Leben in einer intakten Gesellschaft und Wirtschaft, die weder von Krieg noch Seuchen gebeutelt wird, nach der Corona-Krise mehr zu schätzen.
Versuchen wir also das Beste daraus zu machen und uns, zum Schutz der älteren und chronisch Kranken, an die uns auferlegten Regeln zu halten. Dann schaffen wir es gemeinsam, dem Virus zu trotzen und die Verbreitung peu á peu einzudämmen.
Immerhin zeigen diese Vorsichtsmaßnahmen in China bereits ihre Wirkung. Wenn man den chinesischen Medien glauben kann, sind bereits 79,3% der bekannten Infizierten wieder gesund.
Bleibt nur noch zu sagen:
„Stay at home, wash your hands & disinfect your smartphone.”

P.S.
Natürlich bleibt auch unser dreifive Team in Konstanz, Wien und Zürich nicht von den Auswirkungen des Virus verschont. Daher arbeiten wir ab sofort sofern es uns möglich ist im Homeoffice, um auch weiterhin alle Kampagnen am Laufen zu halten. Sollte es dennoch in Einzelfällen zu Verzögerungen kommen, seht es uns bitte nach.