Die Suche in der Suche: die Sitelinks Search Box

Optimization Geschrieben von Miriam Böhner

Im September hat Google erneut tief in die Optimierungskiste gegriffen und wartet seither mit einer neuen Darstellung und Funktion in den Suchergebnissen auf, die so manchem User seine Suchvorgänge deutlich erleichtern wird. Das klingt schön und gut, allerdings hat die Sitelinks Search Box auch ihre Tücken, denn nur Websites, die sie richtig nutzen, können von ihr auch profitieren.

Dies ist ein archivierter Artikel; erstmals veröffentlicht am 18. November 2014.

Miriam Böhner

Miriam Schrepfer- Senior Consultant Content Marketing

Die Suche in der Suche: die Sitelinks Search Box

Was ist die Sitelinks Search Box von Google und wie funktioniert sie?

Sucht man heute nach einer Marke, beispielsweise nach dem Online-Versandhändler Otto, erhält man in vielen Fällen nicht nur die bislang auch bei den organischen Ergebnissen bekannten Sitelinks, die unterhalb des ersten Eintrags weitere Links in die innere Struktur des Erstplatzierten anzeigen, sondern auch ein zur Seite gehörendes Suchfeld, das es dem Nutzer ermöglicht, über Google die interne Suchfunktion direkt bei Otto auszulösen und nach einem bestimmten Produkt zu suchen.
Bislang führten Google-Suchanfragen insbesondere bei Online-Versandhändlern zu internen Suchen auf der entsprechenden Seite, da der Nutzer oft schon sehr genau weiß, für welche Inhalte er sich auf der Seite interessiert. Um dem User diesen Zwischenschritt zu „ersparen“ und ihn möglichst lange in der Suchmaschine zu halten, hat Google im September die Sitelinks Search Box eingeführt – sozusagen die „Suche in der Suche“.

Die Suche in der Suche: die Sitelinks Search Box
Durch das Einblenden der Suchfunktion innerhalb des Suchergebnisses kann der User ab sofort seine Suchanfrage direkt in Google verfeinern. Idealerweise findet er daraufhin schnell und vergleichsweise unkompliziert das Gesuchte durch Weiterleitung auf die bereits ausgelöste interne Suchergebnisseite der jeweiligen Seite. Sowohl aus Sicht der Marke als auch aus Sicht des Nutzers ein Vorteil. Der User findet schnell was er sucht während die Marke davon profitiert, dass der Nutzer direkt in eine tiefere Ebene der Seitenstruktur geleitet wird -> die Wahrscheinlichkeit einer Conversion steigt.

Die Suche in der Suche: die Sitelinks Search Box
Links: Bei der Suche nach dem Unternehmen „Otto“ wird die Sitelinks Search Box ausgespielt. Rechts: Der User wird über seine Suchanfrage direkt auf die Suchergebnisseite von otto.de weitergeleitet

Was aber geschieht, wenn die Sitelink Search Box ohne den bewussten Einfluss einer Marke integriert wurde?

Aktuell stattet Google viele große Marken, ohne deren Zutun, mit einer Sitelinks Search Box aus.
Ein Gegenbeispiel zu den gewollten Mechanismen bei Otto bietet unter anderem ein Blick auf die Suchergebnisse des Touristikunternehmens TUI. Gibt man hier einen Suchbegriff in die Google Sitelink Search ein, erhält man lediglich das Ergebnis der Google-Abfrage mit „Site:Referral“. Zudem wird eine Vielzahl an Google-Anzeigen, unter anderem auch von Konkurrenzunternehmen, ausgespielt. Heißt: Wer eigentlich schon entschieden hatte bei dem Unternehmen, in diesem Fall eine Reise bei TUI zu buchen, könnte durch Werbeanzeigen der Konkurrenz von seinem Vorhaben abgebracht werden. Sollte sich diese Suchvariante etablieren, könnte das tatsächlich einen Traffic- und Umsatzeinbruch im organischen Suchbereich für betroffene Unternehmen bedeuten.

Wie kommt es aber, dass Google in einem Fall direkt auf die gesuchte Seite verlinkt und in einem anderen Fall nur auf die Site:-Abfrage?

Vermutlich lässt sich dieses Phänomen dadurch erklären, dass Google starke Brands automatisch mit der Sitelinks Search Box ausstattet, diese aber ohne vorherige Einflussnahme der Marke vorerst nur auf die Site: Abfrage verweist. Für Google ist der Vorteil klar erkennbar: Der Suchmaschinen-Riese hat so die Möglichkeit, Suchabfragen der Nutzer noch besser nachvollziehen und aus dem Userverhalten lernen zu können. Außerdem werden ganz nebenbei die SEA-Ads deutlich gestärkt. Für den Webseitenbetreiber bietet diese Variante leider keine nennenswerten Vorteile.

Die Suche in der Suche: die Sitelinks Search Box
Links: Bei der Suche nach „TUI“ wird ebenfalls die Sitelinks Search Box angezeigt. Rechts: Allerdings erhält der Nutzer hier lediglich das Ergebnis der „Site:www.tui.com“-Abfrage

Und wie verwendet man die Sitelink Search Box nun richtig?

Unsere klare Empfehlung ist:
Wenn man die Google Sitelink Search verwenden möchte – dann bitte so, dass Ihre Seite davon bestmöglich profitiert!

Wer nicht möchte, dass Google die Sitelink Search Box für die eigene Webseite ausspielt hat auch hier Möglichkeiten den Code der eigenen Seite entsprechend anzupassen. Der Ausschluss der Sitelink Search Box für Google ist mit folgendem Meta-Tag möglich: <meta name =“google“ content=“nositelinkssearchbox“>, der im Quelltext der Seite integriert werden muss.
Möchte man, dass die Google Sitelinks Search Box für die eigene Seite ausgespielt wird, sollte man jedoch einige Vorkehrungen treffen. Voraussetzung ist in jedem Fall eine einwandfrei funktionierende Suchfunktion auf der eigenen Seite. Sofern diese vorhanden ist, kann man Google durch den Einsatz von Rich Snippets mitteilen, dass die Sitelinks Search Box für die eigene Webseite ausgespielt und mit der eigenen internen Suche verknüpft werden soll.
Hierbei empfiehlt Google die Nutzung von JSON-LD. Alternativ ist es jedoch auch möglich Microdata einzusetzen.

Neben der bereits erwähnten funktionierenden internen Suche muss das entsprechende schema.org Markup (Link) auf der Website integriert und korrekt angelegt werden. Danach gilt es Geduld zu haben, denn erst nachdem der Google Search Algorithmus das Markup erkannt hat erfolgt, mit etwas Glück, eine Auslieferung der Sitelinks Search Box mit entsprechendem dahinterliegendem Mechanismus – der direkten Verlinkung auf die eigene interne Suche. Ob das letztlich für die eigene Marke passieren wird, bleibt allerdings momentan noch – wie so manches – Google selbst überlassen. Die Stärke des Brands spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle.

Google stärkt dieses Mal die Marken, denn durch die Sitelinks Search Box wird die Brand-Anzeige im organischen Suchbereich noch größer dargestellt und nimmt mehr Raum ein als bisher. Mit dieser neuen Funktion geht Google zudem wieder einen weiteren Schritt in Richtung semantische Suche, hierfür spricht die ausdrückliche Empfehlung, JSON-LD zu nutzen. Mit jeder ausgelösten Sitelinks Search Box und den dahinter ausgespielten Landingpages wird Google weiterhin viele wertvolle Informationen zu unserem Suchverhalten und den semantischen Verknüpfungen der dahinter liegenden Seiten lernen. Nicht zuletzt wird es Google wieder einen Schritt weiter von der Suchmaschine zur Antwortmaschine bringen, denn Google wird „lernen“ wie die Semantik im Rahmen einer eigentlich internen Suche und auf Markenebene erfolgt.

Weiterführende Informationen finden Sie unter:
https://developers.google.com/webmasters/richsnippets/sitelinkssearch

Sind Sie sich nicht sicher, ob die Sitelinks Search Box für Ihre Webseite geeignet ist? Haben Sie Fragen bei Ausschluss oder Integrierung? Kontaktieren Sie uns gerne, wir helfen Ihnen dabei die optimale Lösung für Ihr Unternehmen zu finden und können auch für Sie entsprechende Anpassungen am Code vornehmen.

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