Mobile SEO: Markieren Sie sich den 21.04.!

Google drängt Webseitenbetreiber zu mobiler Optimierung

Bereits seit Monaten zeichnet sich ab, dass Google die Darstellung von Webseiten auf mobilen Endgeräten immer besser versteht und in Folge auch immer stärker als Rankingfaktor bewertet.
So wurde beispielsweise bereits im letzten Jahr eine Kennzeichnung eingeführt, die direkt in den Suchergebnissen auf einem mobilen Endgerät darauf hinweist, ob die Zielseite für Mobilgeräte optimiert ist.

Für den Nutzer hat dies deutliche Vorteile: Er kann bereits in den Suchergebnissen auf den ersten Blick erkennen, ob die Zielseite auf seinem Endgerät gut dargestellt wird und bedienbar ist. Für Webseitenbetreiber jedoch wird der Druck nochmals erhöht, dem Nutzer eine Webseite anzubieten, die auf jedem Endgerät gut funktioniert. Mit stetig wachsender Anzahl mobiler Nutzer sollte dies zwar eigentlich selbstverständlich sein, die Realität sieht aber häufig noch anders aus. Selbst große Marken schaffen es häufig noch nicht eine Webseite anzubieten, die mobil uneingeschränkt nutzbar ist.

Und was passiert nun am 21.04.2015? Kommt das mobile-friendly Update?

Bereits Ende Februar hat Google über den Webmaster Central Blog auf den 21.04. verwiesen und angekündigt, dass es an diesem Termin weitreichende Änderungen am Suchalgorithmus geben wird, die speziell mobile SEO beziehungsweise die Ausspielung von Inhalten auf verschiedenen Geräten betreffen.

„Starting April 21, we will be expanding our use of mobile-friendliness as a ranking signal. This change will affect mobile searches in all languages worldwide and will have a significant impact in our search results. Consequently, users will find it easier to get relevant, high quality search results that are optimized for their devices.”
Google via Webmaster Central Blog

Anfang März wurde der Termin von Gary Illyes auf der SMX West nochmals bestätigt. Ohne genaue Informationen zu liefern, mahnte er Webseitenbetreiber sich den Termin im Kalender gut zu markieren:

„I will say April 21st is a very important day.”
Gary Illyes, Google

 

Was kann ich als Webseitenbetreiber tun, damit meine Seite auch auf mobilen Geräten gut gefunden wird?

Auch wenn sich Google mit Informationen zu den zu erwartenden Veränderungen – wie immer – zurückhält, ist eines klar: Wenn die eigene Seite noch nicht für mobile Endgeräte optimiert ist, sollten die nächsten vier Wochen genutzt werden, um hier aktiv zu werden. Und auch wenn man eigentlich alles richtig gemacht hat und die Seite auf dem Smartphone schon angepasst ausgespielt wird, sollte man die Zeit nutzen und mit den entsprechenden Tools prüfen, ob Google diese Meinung auch teilt.
Als Einstieg in das Thema bietet Google einen Leitfaden für die Optimierung von Websites für Mobilgeräte  an, mit dessen Hilfe man sich einen guten Überblick über die verschiedenen Anforderungen machen kann.
Ein guter Start ist dann eine Überprüfung des Status quo. Auch hier hat Google in den letzten Monaten immer weitere Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, die eine einfache Analyse ermöglichen:

• Mit dem Test auf Optimierung für Mobilgeräte erhält man einen schnellen Überblick, ob Google die Seite grundsätzlich für mobilgeeignet hält.

• Eine etwas feinere Auswertung ermöglicht Google PageSpeed Insights, das eigentlich primär zur Überprüfung von Seitenladezeiten genutzt wird. Hier hat Google bereits vor Monaten eingeführt, dass nicht nur Ladezeiten für Mobilgeräte gesondert ausgewiesen werden, sondern auch Schwächen in der Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten aufgeführt werden.

Auf welche Punkte sollte man bei der mobilen Optimierung genau achten?

Trotz aller Geheimniskrämerei, wenn es um Algorithmus-Updates geht, kann man aus den verschiedenen Tool-Funktionen und Aussagen von Google doch einige wichtige Punkte extrahieren, die für das Update mit ausschlaggebend sein werden. Diese Punkte sollten also vor dem 21.04.definitiv geprüft werden:

• Achten Sie darauf, dass der Googlebot JavaScript-, CSS- und Bilddateien crawlen kann und diese nicht – beispielsweise über die robots.txt – gesperrt sind.
• Verzichten Sie auf Inhalte und Technologien, die auf mobilen Geräten häufig nicht funktionieren, beispielsweise Flash.
• Optimieren Sie die Ladezeit der Seite (Prüfung mit PageSpeed). Auf mobilen Geräten ist diese noch relevanter als auf dem Desktop.
• Weitere Optimierungsmaßnahmen und häufige Fehler stellt Google im Leitfaden für Mobilgeräte vor.

Ob die Seite responsive umgesetzt ist oder für mobile Geräte eine extra Seite bereitgestellt wird spielt laut Google übrigens für die Bewertung keine Rolle.

Lohnt sich die Optimierung für die mobile Suche für mich?

Mit absoluter Sicherheit können wir das nicht beantworten. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lautet die Antwort aber: Ja!
Schon heute nutzt mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ein mobiles Gerät um auf das Internet zuzugreifen. Und die Wachstumsraten bleiben global extrem hoch. In den fünf Jahren von 2014 bis 2019 wird sich der Internettraffic über Mobilgeräte vermutlich fast verzehnfachen.
Auch bei der großen Mehrheit der von uns betreuten Webseiten sehen wir in den letzten Jahren ein nachhaltiges Wachstum im mobilen Traffic – gerade auch über die Suchmaschine. Seiten die bereits in die mobile Optimierung investiert haben können diesen Traffic deutlich besser halten und konvertieren und verzeichnen auch über Smartphones hohe Warenkörbe und Abschlüsse – teils über dem Desktop-Niveau. Solche Seiten profitieren also schon heute von der Optimierung und können auch in Zukunft mit SEO-Traffic aus der mobilen Suche rechnen.

Seiten, die am 21.04. den „mobile-friendly-Test“ von Google nicht bestehen, droht vermutlich ein deutlicher Trafficverlust von mobilen Endgeräten. Dass dies kein kurzfristiger Trend, sondern eine langfristige Entwicklung ist, zeigen die Aussagen von Google, die hervorheben, dass man bereits an einem separaten Index für Mobilgeräte arbeitet.

In den nächsten vier Wochen aktiv zu werden zahlt sich also mit sehr hoher Sicherheit langfristig aus.