Neues Google Phantom Update
Von einem Update wird dann gesprochen wenn die Suchmaschinenbetreiber die Rankingalgorithmen ändern, Rankingfaktoren anders gewichten oder einen neuen Spamfilter einführen.
Zu den wichtigsten Google-Updates der jüngeren Vergangenheit zählen das Panda-Update (Abstrafung von Websiten mit geringer Qualität) und das Penguin-Update (Abstrafung von künstlichem Linkaufbau). Bei dem Einspielen eines Updates kommt es in der Regel zu erheblichen Änderungen auf den Ergebnisseiten der Suchmaschinen und auch zu starken Schwankungen der Sichtbarkeit der betroffenen Domains.
Da Google das Update diesmal nicht selbst benannt hat, spricht man von einem ‚Phantom Update‘. John Müller von Google hat in einem Webmaster Hangout inzwischen bestätigt, dass ein Update stattgefunden hat, hält sich aber, wie üblich wenn es um den Rankingalgorithmus geht, sehr bedeckt.
Hier der Wortlaut von John Müller im Original.
Gewinner und Verlierer des Updates
Zu den größten Gewinnern des Updates zählen duden.de, einige große Shops (z.B. otto.de) und einige Nachrichtenportale (focus.de, stern.de). Duden.de wird vermehrt bei Rechtschreibfehlern ausgespielt, bei Otto.de ist es möglicherweise der starke Brand, der bei Google zu einer Aufwertung führt. Unklar ist jedoch, weshalb focus.de und stern.de gewinnen, während andere große Nachrichtenportale (spiegel.de zeit.de) kaum eine Änderung in der Sichtbarkeit zeigen.
Deutlich verloren im Sistrix Sichtbarkeitsindex haben gelbeseiten.de, cylex.de, yelp.de und gutefrage.net.
Da auch andere Branchenbücher wie goyellow.de oder branchenbuch.meinestadt.de Sichtbarkeit verloren haben, kann man davon ausgehen, dass dieses Google-Update die meisten Branchenverzeichnisse betrifft. Auch ähnliche Seiten wie beispielsweise das dasoertliche.de, dastelefonbuch.de oder oeffnungszeitenbuch.de müssen Einbussen in der Sichtbarkeit in Google hinnehmen.
Standortauswahl wird von Google teilweise ignoriert
Eine weitere Veränderung in Google, die zeitgleich stattgefunden hat, war dass Google die vom Benutzer gewählte Standortauswahl nicht mehr zu 100% befolgt.
Wählt man den Standort „München“ und sucht vom tatsächlichen Standort Konstanz aus nach dem Keyword „Schlüsseldienst“, erhält man dennoch als erste Treffer Konstanzer Schlüsseldienste vorgeschlagen. Erst im weiteren Verlauf der Ergebnisseite bekommt der Suchende dann auch Treffer mit Bezug zum ausgewählten Standort angezeigt.
Anscheinend vertraut Google dem tatsächlichen Standort des Benutzers mehr als der Einstellung in den Google Settings, die ja auch fehlerhaft sein könnte. Oft wird der Standort nur einmal eingestellt und dann nicht mehr geändert, obwohl er nicht mehr dem tatsächlichem Standort entspricht. Dies scheint Google nun zu berücksichtigen.
Toolanbieter Sistrix, Searchmetrics, Seolytics oder Xovi stellt dies vor die Herausforderung, die Sichtbarkeit einer Domain ohne lokale Einflüsse darzustellen.