Vom „Homokeywordus“ zum „Smombie“: Die Evolution der Suchanfragen

Optimization Geschrieben von Ann-Kathrin von Flotow

Das Jugendwort 2015 „Smombie“ kürt einen Zustand, der schon längst alle betrifft. Die Menschheit verbringt heutzutage einen Großteil ihres Lebens Kopf runter, den Blick auf ein Smartdevice fixiert. Und dieser Zustand schlägt sich auch in der Art nieder, wie Nutzer nach Informationen suchen .

Ann-Kathrin von Flotow

Vom „Homokeywordus“ zum „Smombie“: Die Evolution der Suchanfragen

Wie Smombies suchenWie Smombies suchen

Wir texten, vertreiben uns die Zeit mit diversen Apps, posten Bilder oder suchen nach einem Parkhaus oder einer Schuhreparatur in der Nähe. Und genau mit dem, dass uns die Welt zu Füßen liegt, oder besser gesagt in den Händen – kompakt in ein kleines Gerät verpackt – entwickelt sich auch die Suche nach Informationen und die Erwartungshaltung an die Antwort /das Suchergebnis.

Zu viele Webseitenbetreiber vergessen immer noch, diese Verhaltensentwicklung ihrer Nutzer wirklich zu beachten und ganzheitlich darauf zu reagieren. Weg von Search Engine Optimization, hin zu Smombie Experience Optimization oder wie?

 

Konkrete, keywordgeladene Suchanfragen sind am aussterben

Damals tippte der verzweifelte Papa in seinem Weihnachtsstress noch brav und ganz konkret „Weihnachtsgeschenk für 6-jährigen Jungen kaufen“ in das Eingabefeld von Google ein. Heutzutage flüstert er beim Einsteigen in die U-Bahn hektisch „OK Google: Wo finde ich ein Geschenk für meinen Sohn“. Wie alt ist der Sohn? Was sind seine Interessen? Und wo befindet sich der suchende Papa überhaupt? All das sind Informationen von denen wir heutzutage wissen (und mittlerweile auch davon ausgehen und uns darauf verlassen), dass Suchmaschinen wie Google sie bereits kennen bzw. selber ausfindig machen können. Wie Karl Kratz es auch bei der Seokomm 2015 nochmals betonte, der „Homokeywordus “ ist am Aussterben, und mit ihm alle Webseitenanbieter und dergleichen die noch ausschließlich auf die präzise Suchanfrage optimieren.

Konkrete, keywordgeladene Suchanfragen sind am aussterben

Es lebe die Suchintention!

Wo es früher noch galt, eine keywordschwangere Suchanfrage zu matchen, gilt es heute, seine Besucher und Kunden zu verstehen, zu wissen in welchen Situationen sie womöglich einen Bedarf für ein Produkt oder eine Leistung äußern könnten, und ihnen diese Informationen entsprechend über diverse Medien  anzubieten.

Schlüsselwörter sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil vieler Suchanfragen und sind somit keinesfalls außer Acht zu lassen. Jedoch entwickelt sich sowohl die informationsbegierige Gesellschaft, als auch die künstliche Intelligenz der diversen Suchmaschinen! Und damit wächst auch der Anspruch der Nutzer an Suchmaschinen, dass ihre Bedürfnisse verstanden werden, und sie die Antwort schon auf dem Silbertablett geliefert bekommen, obwohl sie womöglich gar nicht formuliert haben was sie konkret brauchen. „Ich habe Hunger“ – wo sind die nächsten Restaurants. „Mein Handy ist kaputt“ – wo ist eine Reparatur oder ein Shop. „Ich habe meine Hausaufgaben nicht gemacht“ – die 101 originellsten Ausreden die dein Lehrer bestimmt noch nie gehört hat usw. usw.

Neue Generation der Optimierung für alle Endgeräte: Siri, Smartwatch, Google Glass und co.

Neue Generation der Optimierung für alle Endgeräte: Siri, Smartwatch, Google Glass und co.

Eine Optimierung der Inhalte für Desktop, Tablet und Mobile allein ist längst passé! Wer wirklich an seinen Nutzern und den von ihnen genutzten Technologien dran bleiben will sollte auch Endgeräte wie u.a. die Smartwatch oder die Google Glasses nicht vergessen. Denn zur Evolution der Suchanfrage kommt auch die Entwicklung der Auslieferung von Informationen hinzu. Wie und womit suchen Ihre Nutzer? Und wie wird die Antwort geliefert? Ist die Antwort schriftlich und mit mehreren Alternativen (wie bspw. in den Suchergebnisseiten auf dem Desktop); oder ist die Antwort doch nur ein einziger gesprochener Satz (wie z.B. oft bei Sprachassistenten wie Siri). Vielleicht ist es auch nur ein einziges geschriebenes Wort (wie teilweise auf einer Smartwatch).

Nutzer wirklich verstehen

Nutzer wirklich verstehen

Wer von der rasanten Weiterentwicklung seiner Nutzer, der künstlichen Intelligenz der Suchmaschinen, der Smartdevices und den stetig wachsenden Anforderungen der Suchenden an eine möglichst perfekte Antwort trotz zunehmend unkonkreter Suchanfragenformulierung nicht überholt werden will, sollte sich schleunigst die Frage stellen: Wer sind meine Nutzer und was brauchen sie wirklich? In welcher Situation kommen meine Webseiteninhalte für Nutzer in Frage? Mit welcher Absicht, welchem Ziel sucht ein Nutzer nach Inhalten, welche ich anbiete? Wie und womit suchen sie nach meinen Inhalten?

Optimieren Sie Ihre Website zukünftig nicht ausschließlich auf eine Handvoll konkreter Keywords. Stellen Sie sicher, dass Sie ein Thema ganzheitlich durchleuchten und von möglichst vielen Standpunkten darstellen, damit

1. Suchmaschinen die Relevanz Ihrer Inhalte für unterschiedliche Nutzerabsichten deuten und bewerten können,

2. Ihre Webseiten zu entsprechend unterschiedlichen Intentionen und grob formulierten Suchanfragen ranken können und

3. Sie die für Sie interessanten und wichtigen Nutzer in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen optimal abholen können.

UND bei alledem nicht vergessen: die Inhalte auch für eine optimale Darstellung oder Ausspielung auf den unterschiedlichen Endgeräten aufzubereiten! Denn der beste Inhalt bringt nichts, wenn er nicht in einer für Ihre Nutzer gängigen Form abrufbar ist.