BERT – Googles neuestes Update

Optimization Geschrieben von Rebecca Otto

Fünf Jahre nach seinem letzten großen Update (RankBrain) hat Google nun wieder Änderungen an seinem Algorithmus vorgenommen, mit dem Ziel die Suche für seine Nutzer angenehmer, natürlicher und zielführender zu gestalten.

Rebecca Otto

BERT – Googles neuestes Update

Wer oder was ist Bert?

BERT steht für Bidirectional Encoder Representetions from Transformers. Das Update des Google-Algorithmus ist eine konsequente Weiterentwicklung von Panda, Hummingbird und Rank Brain, welches Google vergangene Woche (Ende Oktober 2019) veröffentlicht hat, um die Suche für seine Nutzer angenehmer, natürlicher und zielführender zu gestalten.

Was unterscheidet Bert von anderen Google Updates?

Es wird laut Google eine der größten Entwicklungen von Suchmaschinen bis heute sein.

Allerdings geht es diesmal nicht darum, wie Daten indexiert oder gerankt werden. Vielmehr versucht Google den Kontext innerhalb einer Suchanfrage zu erkennen und passende Ergebnisse zu liefern. Denn der Anteil bisher noch nie gestellter Suchanfragen, welche Google täglich erhält, liegt weiterhin bei etwa 15% und dementsprechend ist ein Lernprozess notwendig.

Ursprünglich ist BERT ein Verfahren des Natural Language Processing, dient also dem besseren Verständnis der Sprache. Aus diesem Grund soll es zur bestmöglichen Beantwortung von Suchanfragen beisteuern, indem es Einfluss auf Ranking und Featured Snippets nimmt. Nutzer sollen ihre Anfragen in Zukunft für sie natürlicher stellen können.

Welche Auswirkungen sind bisher bekannt?

Google hat Anwendungsbeispiele bekannt gegeben, an denen die Auswirkungen veranschaulicht werden.

Im folgenden Beispiel wird deutlich, dass die Suchergebnisse des neuen Algorithmus treffender sind. Für die Suchanfrage „Can you get medicine for someone pharmacy“ erkennt die Suchmaschine nicht mehr nur die Keywords „medicine“ und „pharmacy“ sondern anhand des Aufbaus der Suchanfrage, dass es sich um eine rechtliche Frage handelt.

Siehe:
https://blog.google/products/search/search-language-understanding-bert

Weiterhin soll BERT nun auch Suchdetails, welche zuvor häufig in der Suche verlorengegangen sind, wie zum Beispiel Verneinungen, besser verstehen und bei der Ergebnislistung miteinbeziehen.

Zu vermuten ist, dass auch die Voice Search stark von BERT profitiert, denn besonders mündliche Anfragen werden in ganzen Sätzen gestellt.

Gibt es spezielle Zielgruppen / Betroffene?

Bisher sind nur 10% der englischsprachigen Suchanfragen betroffen, jedoch soll BERT auch auf andere Sprachen ausgeweitet werden, sobald der Algorithmus optimiert wurde.

Etwas anders verhält es sich mit der Implementierung von BERT für die Ermittlung der passenden Featured Snippets. Hier soll BERT schon in allen der 25 bisher angezeigten Sprachen verwendet werden. Insofern ist BERT auch bereits für die Ermittlung der deutschsprachigen Featured Snippets im Einsatz.

Worauf sollte man achten? / Gibt es spezifische Empfehlungen?

An sich gibt Google wenig Empfehlungen. Moderne SEO-Arbeit ist schon seit einigen Jahren nicht mehr nur auf die Optimierung von Keywords ausgerichtet. Stattdessen steht die Abstimmung der Suchintention mit dem digitalen Angebot im Fokus. Daran wird sich auch durch das neue Update nichts grundlegendes ändern.

Jedoch empfiehlt es sich, nun besonders verstärkt, Inhalte so zu erstellen, dass sie optimal auf die Suchintentionen der Nutzer zugeschnitten und entsprechend formuliert sind, damit sie ein bestmögliches Ranking erzielen.

Das bedeutet, dass Fließtexte sprechend und natürlich formuliert werden sollen. Weiterhin sollten die Sätze eher kurz und nicht verschachtelt gehalten werden, da es sich nach wie vor um einen Algorithmus handelt.

Und was jetzt?

In jedem Fall solltest Du Deinen organischen Traffic regelmäßig monitoren, wenn ein Suchmaschinen-Update wie jetzt BERT ausgerollt wurde, um mittel- und langfristige Veränderungen festzustellen. Prüfe Deine Rankings, schau mit welchen Suchanfragen Nutzer auf Deine Suche gekommen sind, ob die Suchbegriffe sich stark verändert haben und vor allem bei negativen Veränderungen muss dann reagiert werden, in dem z.B. Content umgeschrieben wird. Blinder Aktionismus ist nicht zu empfehlen, da Google seine Updates intensiv testet, nur langsam ausrollt und auch nach der Veröffentlichung noch regelmäßig überarbeitet und optimiert.

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