Social Media Trends 2021

Social Media 3. Februar 2021 Geschrieben von Rebecca Ghawi

2020 war ein Jahr wie es keiner hätte voraussehen können. Allerdings hätte wohl auch kein anderes Jahr digitale Trends im selben Maße vorantreiben können, wie es das letzte getan hat. Der erste Monat im Jahr 2021 zeigt jedoch auch wieder, dass es so sehr wie nie darauf ankommt am Puls der Zeit zu bleiben und ein Feingefühl für die eigene Community und deren Bedürfnisse zu entwickeln. In diesem Blogbeitrag wollen wir euch die Social Media Trends zeigen, die ihr 2021 auf jeden Fall in eurer Strategie berücksichtigen solltet.

Rebecca Ghawi

#1 Livestreams und Influencer Content

Besonders in Zeiten von Social Distancing, aber auch darüber hinaus sehnen sich User nach „In the Moment“-Connections mit Unternehmen und Influencern. Daher ist es nicht verwunderlich, dass letztes Jahr die Nutzung von Livestreams massiv angestiegen ist. Nicht zuletzt bieten sie die perfekte Möglichkeit ortsunabhängig mit der eigenen Community zu interagieren und der eigenen Brand einen persönlicheren Charakter zu verleihen. Gerade Influencer-Kooperationen können davon profitieren. Auch sehen wir gerade nach Corona den Trend zu hybriden Events, die die Interaktion vor Ort um Online-Elemente wie Livestream und Livechat ergänzen.

#2 Sozialbewusste Community und Brand Aktivismus

In Zeiten der Krise war und ist es umso wichtiger die eigene Community zu verstehen und deren Bedürfnisse zu bedienen und sie somit in ihrem Alltag zu unterstützen. Eine Studie von Accenture Strategy hat ergeben, dass 62 % der Verbraucher von Unternehmen erwarten, dass sie sich für die Themen einsetzen, die ihnen am Herzen liegen. 33% der Verbraucher würden daher bewusst mehr von einer Marke kaufen, die im Diskurs ihre eigene authentische Meinung vertritt. Stichwort authentisch – Gerade kontroverse Themen sollten mit Bedacht kommuniziert werden. Deckt sich die Thematik nicht mit der eigenen Vision oder den Unternehmenszielen, kann das schnell in einem Glaubwürdigkeitsverlust resultieren und Kunden von der Marke wegtreiben.

#3 Nachhaltigkeit

Eines der wohl langfristig präsentesten Themen ist Nachhaltigkeit. Laut einem Bericht von Nielsen sind 81% der Befragten den Unternehmen positiv gesinnt, die umweltfreundlich agieren. Da Kunden heutzutage gezielt nach nachhaltig operierenden Firmen suchen und deren Leistungen in Anspruch nehmen, können sich Unternehmen, die entsprechende Prozesse etabliert haben, darüber hervorheben. Auch hier gilt es nichts zu kommunizieren, was nicht wirklich gelebt wird – #Greenwashing!

#4 User Generated Content

Es ist keine neue Information, dass User aufgrund des Überangebots an Dienstleistungen und Produkten auf Empfehlungen aus dem eigenen Bekanntenkreis zählen. Das wird sich auch für 2021 nicht ändern. Online bietet vor allem User Generated Content eine gute Möglichkeit die Authentizität von Brands zu erhöhen und auch die Interaktion mit der Community zu begünstigen. Im letzten Jahr haben sich neben Reposting von Content auch neue, interaktionsfördernde Formate an Beliebtheit erfreut. Dazu hat vor allem auch der enorme Erfolg von TikTok letztes Jahr beigetragen. Hashtag-Challenges, Remixing von Content mit der Duett-Funktion oder dem Stitch-Tool, bei dem bereits existierenden Videos ein neues Ende gegeben werden kann, ermöglichen Usern eine völlig neue Möglichkeit mit Inhalten zu interagieren. Auch VR- und AR-Filter geben Unternehmen die Möglichkeit ihrer Community kreative Tools an die Hand zu geben und mit Branded Content Nutzer außerhalb der eigenen Community zu erreichen.

#5 Inklusivität

Eine Studie von Accenture zeigt, dass der kulturelle Wandel sich auch auf das Kaufverhalten auswirkt. 41 % der Käufer wenden sich von Einzelhändlern ab, die ihre Ansichten zu Identität und Vielfalt nicht wiederspiegeln – und 29% sind bereit, die Marke komplett zu wechseln, wenn diese nicht genug Vielfalt zeigt. Marken, die als nicht inklusiv wahrgenommen werden oder die Marken, die nicht Teil der Inklusivitätsdiskussion zu sein scheinen, werden im Jahr 2021 wahrscheinlich Auswirkungen sehen. Umgekehrt werden Marken, die offen ihr Engagement für Diversity-Anliegen zeigen, profitieren und eine tiefere Bindung zu ihren Käufern entwickeln.

#6 Sprachgesteuerte und visuelle Suche

Im Jahr 2021 wird die Auffindbarkeit in der Suche eine noch größere Rolle spielen. Insbesondere sollten Massnahmen für die visuelle oder sprachgesteuerte Suche ergriffen werden. Immer mehr Menschen suchen über sprachbasierte Tools wie Alexa. Visuelle Suchen nehmen ebenfalls zu. Wer seine Website frühzeitig optimiert und zum Beispiel noch mehr auf Alt-Texte setzt, kann hier profitieren. Umgekehrt profitieren auch Unternehmen, die im Social Listening auf Tools setzen, die die Bild-und Markenerkennung unterstützen. Gerade bei User Generated Content, bei denen das Unternehmen nicht im Text markiert ist, sondern beispielsweise über die Bildsprache in Filtern kenntlich gemacht wurde, ist dies von Bedeutung.

#7 Snackable Content

2020 haben sich Menschen besonders auf einfach zu konsumierende Inhalte wie Podcasts, die man on-the-go konsumieren kann, oder Newsletter, die direkt im Posteingang landen, gestürzt. Bequeme und schnell verfügbare Inhalte wie Podcasts und Newsletter werden Marken helfen, sich mit den Kunden zu verbinden und auf intimere Art in Kontakt zu bleiben.

#8 Datengetriebenes Storytelling und Bildungsinhalte

Apropos leicht konsumierbar! Kurz und knackig aufbereitete datengetriebene Inhalte haben letztes Jahr enorm an Bedeutung gewonnen. Nicht nur in Bezug auf die enorme Informationsflut im Rahmen der Corona-Pandemie, sondern auch bezüglich personalisierter Daten. Eines der bekanntesten Beispiele ist hier Spotify’s Jahresrückblick. Ob nun Statistiken, Nachrichten oder peronalisierte Daten – visuell ansprechend aufbereitete Daten liegen voll im Trend.

#9 Social Shopping und Social Commerce

Der Pandemie-bedingte Shift zu Onlineshopping und die erhöhte Social Media Nutzung haben den perfekten Nährboden für die Weiterentwicklung der Shopping-Funktionen auf Social Media Plattformen gegeben. Seien es Produkt-Tagging, Shoppable Ads, Instant Checkout (aktuell noch nicht im DACH-Raum) und Shops auf Facebook und Instagram, „Shop Now” Buttons auf TikTok sowie AR-Try-On-Filter auf Snapchat: es ist klar abzusehen, dass die Social Commerce Funktionen langfristig weiterentwickelt werden.

Fazit

Allem voran hat uns 2020 nur noch stärker bewiesen, wie wichtig es ist auf die Bedürfnisse der eigenen Community zu hören und auf diese einzugehen. Für 2021 heisst es also vor allem das gewisse Feingefühl zu beweisen und nicht blind auf jeden Trend aufzuspringen. Ganz nach dem Motto „Community First“ wünschen wir euch viel Spaß bei eurer Strategie-Planung und unterstützen euch hierbei gerne.